Titel:
Faksimile - Der Goldene Münchner Psalter.
Untertitel / Graf. Technik:
München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 835 (Faksimile u. Kommentar, 2 Bde.)
Schlagwort:
Handschriften - Faksimile, Alte Drucke - Faksimile
Bindung / Bildgrösse:
Faksimile: Velourlederbd. m 2 Schliessen über 5 Bünden.blindgeprägt. Kommentarbd.: OLwd., in Plexiglasschuber.
Buchdaten / Blattgrösse:
4° (29 x 21 cm) Faksimilebd.: 169 Bl. m. zahlreichen Initialen u. Miniaturen; Kommentarbd.: 360 S., m. 67 teilw. farb. Abb.
Bemerkung:
Nr. 31 von 680 Exemplaren. Am Ausgang der Romanik suchten die Künstler neue Formen des bildnerischen Ausdrucks. In die Buchmalerei kam erkennbar Bewegung. Mit jeder Miniatur wurde Neues ausprobiert. Der Goldene Münchner Psalter ist an der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert in genau diesem Übergangsstil geschaffen worden. Eine Abkehr von den romanischen Bildformeln lässt sich dabei zuerst in der figürlichen Darstellung beobachten. Auch wenn die Kenntnis von der exakten Wiedergabe des menschlichen Körpers noch gering war, achteten die Künstler jetzt stärker auf die richtigen Proportionen, eine weniger übertriebene Haltung oder Gebärde, den natürlichen Faltenwurf der Gewänder und sorgfältig modellierte Gesichter. Das Werk enthält 91 ganzseitige Miniaturen auf leuchtendem Goldgrund mit 236 Szenen, eine ganzseitige und zehn halbseitige Initialen, rund 180 mehrzeilige Initialen, teils historisiert, teils ornamentiert, farbiger und goldener Zeilenschmuck und 24 Kalendermedaillons.Was den Auftraggeber des Goldenen Münchner Psalters angeht, der um 1200 vermutlich in Oxford hergestellt worden ist, so gibt es im Kalender aufgrund der Nennung bestimmter Heiliger einige Anhaltspunkte, die auf eine Verbindung mit dem zur Abtei Gloucester gehörigen Benediktinerpriorat St. Guthlac in Hereford schließen lassen. St. Guthlac war im späten 11. Jahrhundert auf Initiative der Herren de Lacy gegründet worden. Oberhaupt dieses adligen Hauses war um 1200 Walter II. de Lacy, der als Berater und Helfer in der Gunst der englischen Könige Richard Löwenherz und Johann Ohneland stand. Möglicherweise war der kostbare Psalter ein Geschenk anlässlich seiner Vermählung mit Margaret de Briouze 1200/01.Kommentarband zur Edition von Nigel J. Morgan / Carolin Schreiber.