Titel:
Faksimile - The Psalter of Robert de Lisle in the British Library, Manuscript: Ms. Arundel 83 II.
Untertitel / Graf. Technik:
Faksimile und Kommentar
Schlagwort:
Handschriften - Faksimile, Buchwesen - Kalligraphie, Geschichte - Mittelalter, Religion - katholischNeueingänge - Alte Drucke/ Faksimile
Bindung / Bildgrösse:
Faks.: Braunes Ldr. blindgeprägt m., 8 Biernägel; Kommentarbd: OLwd., zusamm in OLwd.-Schuber.
Verlag:
Müller & Schindler
Buchdaten / Blattgrösse:
Faksimile: 35 x 24 cm, 19 Bl., m. 33 teilweise blattgrossen Miniaturen, 12 ganzs. theologische Tafeln, eine schematische Darstellung ohne Figurenschmuck und ein Kalender. Kommentarband: 4°, 107 S.
Bemerkung:
Nr. 477 von 800 Ex. Kommentar von Lucy Freeman Sandler.- Der Psalter von Robert de Lisle ist in der Tat ein großartiges Monument des europäischen gotischen Stils und zählt zusammen mit anderen Höhepunkten des Weltkulturerbes wie dem Lindisfarne-Evangeliar, dem Bedford-Stundenbuch und der Goldenen Haggada zu den schönsten Handschriften, die in der Dauerausstellung der British Library in der Sir John Ritblat Gallery gezeigt werden. Das Werk ist der perfekte Inbegriff des englischen gotischen Stils, und die charakteristische Sehnsucht nach dem Himmel hat hier in einer Weise Gestalt angenommen, wie man sie gelegentlich in der französischen oder englischen Architektur oder in einzelnen Altarbildern, aber nur selten in der Buchmalerei findet.Der Psalter von Robert de Lisle (London, British Library, Arundel 83 II) umfasst 38 durchgehend illuminierte Seiten mit 33 teilweise ganzseitigen Einzelminiaturen, die biblische Szenen darstellen, ein dazwischenliegendes Speculum Theologiae, das aus 12 illustrierten ganzseitigen theologischen Tafeln besteht, eine weitere schematische Darstellung ohne figürlichen Schmuck und ein wunderschön illuminiertes Kalendarium am Anfang des Buches. Es wurde vermutet, dass diese Bilderfolge einst die prachtvolle Einleitung für einen Psalter war, dessen Textseiten verloren gegangen sind oder vielleicht nie ausgeführt wurden. Unvollendetes Meisterwerk oder Fragment?Diese Frage wird nie beantwortet werden können, da die Blätter als Einzelstücke und nicht in Form von zusammengesetzten Vierzeilern überliefert sind. Im späten 16. Jahrhundert, vielleicht auch in den ersten Jahren des 17. Jahrhunderts, wurde das Buch mit einem Psalter gebunden, der 1667 der Royal Society in London vermacht wurde. Das Britische Museum erwarb die Handschrift 1831, damals unter dem Titel Howard Psalter-Hours, die aufgrund des integrierten Psalters heute zu den wertvollsten Beständen der britischen Bibliothek zählt.- Robert de Lisle, 1. Baron Lisle (20. Januar 1288 - 4. Januar 1344) englischer Adliger, gab vermutlich den Psalter in Auftrag. Er nahm am Militärdienst in Schottland teil und kämpfte in der Schlacht von Boroughbridge. Nach dem Tod seiner Frau trat er in den Franziskanerorden ein.