Bemerkung:
Was verleiht einer Stadt ihren spezifischen Charakter und wodurch prägt sie sich in unsere Erinnerungen ein? Sind es – wie in Berlin – berühmte Motive wie das Brandenburger Tor, die Gedächtniskirche oder der Fernsehturm? Oder nicht vielmehr die zahlreichen Details, die sich zu einem unverwechselbaren Stadtbild zusammenfügen lassen: Schnurgerade Strassen mit Trottoirs aus blankgewetzten Granitplatten, das Meer an Mietshäusern und die malerische Monotonie ihrer Stuckfassaden, der gekachelte Klassizismus der U Bahnstationen oder die steppenhafte Weitläufigkeit verlassener Bahnanlagen? Diese urbanen Mosaiksteine gehören zum Gesicht der Stadt wie ihre Wahrzeichen und überlagern sich zu einer kontrastreichen, von Masterplänen, Boom Phasen, Krieg und den Zeitläufen geformten Stadtlandschaft. Inseln der Vergangenheit stehen dicht neben dramatischen Zäsuren.Berlin aus nächster Nähe stellt die Metropole anhand fotografischer Aufnahmen solcher stadttypischen Oberflächen, Situationen und Orte vor und steht somit in der Tradition der atmosphärischen und zugleich dokumentarischen Stadtporträts des 20. Jahrhunderts. Die von Absolventen der Neuen Schule für Fotografie in Berlin aufgenommenen Motive werden begleitet von einführenden Essays des Architekturkritikers und Berlinkenners Frank Peter Jäger.