Bemerkung:
Erstaunlicher Wissens- und Nachrichtentransfer zur Zeit der Reformation.Der Reformator Heinrich Bullinger (1504–1575), Nachfolger Huldrych Zwinglis, hat über 12 000 Briefe erhalten und geschrieben. Diese Korrespondenz ist mehr als privater oder seelsorgerischer Austausch: Als Medium für Nachrichtenübermittlung, internationale Kirchenpolitik und theologische Debatten zeichnet sie ein vielschichtiges Bild ihrer Zeit. Während die Briefe die krisenhaften internationalen Ereignisse abbilden, geben sie gleichzeitig Aufschluss über die Kommunikationsstrategien der Reformatoren nach Zwinglis Tod. Meldungen über Kriegsgeschehen, Wunderzeichen oder Naturkatastrophen, polemische Schriften, Flugblätter, Schmählieder und Gerüchte erreichen Zürich, werden im Streit der Konfessionen widerlegt, geahndet oder weiterverbreitet.Dieses Buch erscheint anlässlich des Jubiläums 500 Jahre Zürcher Reformation und begleitet eine Ausstellung an der Universität Zürich. Die ausgewählten Briefzitate und Bilder geben Einblick in ein beispielhaftes frühneuzeitliches Kommunikationsnetzwerk. Ergänzt werden die Auszüge durch einordnende Interviews mit Spezialisten, die den Kontext und die medientheoretische Aktualität aufzeigen.Mit Beiträgen von Hans Ulrich Bächtold, Zsuzsa Barbarics-Hermanik, Reinhard Bodenmann, Susanna Burghartz, Nigel Clark, Daniela Hacke, Ruth Jörg, Alexandra Kess, Urs B. Leu, Franz Mauelshagen, Christian Moser, Peter Opitz, Bernd Roeck, Kurt Jakob Rüetschi, Marcus Sandl, Matthias Senn, Otto Sigg, Judith Steiniger, Peter Stotz und Rosemarie Zeller. Übersetzung der Briefe aus der Korrespondenz Bullingers von Peter Stotz.