Untertitel / Graf. Technik:
Das Wort der Kunst im Mittelalter. [Text- u. Bildband; zus. 2 Bde.; komplett]
Bemerkung:
Jeweils EA.- Wolfram von den Steinen (1892-1967) studierte Klassische Philologie, Geschichte und Kunstgeschichte an den Universitäten Lausanne, Heidelberg, Leipzig, Berlin und Marburg. Er wurde 1921 bei Friedrich Wolters in Marburg promoviert. Im Jahre 1928 wurde er an der Universität Basel habilitiert, wo er 1938 zum außerordentlichen Professor für mittelalterliche Quellenkunde und allgemeine Geschichte des Mittelalters berufen wurde. Er stand dem George-Kreis und seinen Ideen nahe, ohne dass er mit Stefan George persönlich in Kontakt gestanden hätte. Als Historiker porträtierte er große Menschen des Mittelalters. Ihm wurde 1954 der Bodensee-Literaturpreis der Stadt Überlingen verliehen. Er war damit zugleich der erste Preisträger.Bei vielen Mediävisten galt Wolfram von den Steinen als eigenwilliger Außenseiter. Er beherrschte das wissenschaftliche Handwerkszeug seines Faches und wurde hohen Anforderungen gerecht, doch wichtiger war ihm der „offene Blick für jede Art von Grösse“. Diese Größe zeigte sich ihm im frühen und hohen Mittelalter, er stellte sie dar in Herrschern und Heiligen, in ihren Taten und ihrer Hingabe an Gott, in der christlichen Kirche und in ihrer Kunst. Eines seiner zentralen Themen war die liturgische Dichtung. Das Werk des St. Galler Mönchs Notker Balbulus, den er Notker den Dichter nannte, hat er kritisch herausgegeben und seine Verse wie die vieler anderer ins Deutsche übersetzt. Auch selber hat er in kunstvoller klassischer Sprache gedichtet und einiges davon publiziert.Wolfram von den Steinen stellte sich ganz in die Tradition der hohen abendländischen Kultur, er hoffte auf ihre Erneuerung, und so ging es ihm darum, „den ästhetischen und religiösen Sinn für Strenge und Würde zu wecken, gegen die Vermischung des Ehrwürdigen mit dem Banalen anzukämpfen“.Für den Wissenschaftsbetrieb seiner Zeit hatte er nicht viel übrig, einmal hat er bekannt: „Nur aus liebe hab ich wissen / Nur aus träumen bin ich weise“.