Bemerkung:
2. Aufl. (= Quellen und Forschungen zur Bündner Geschichte, Bd. 36). Paralleldruck. - «Vor wenigen Jahren ist ein altes, bisher unbekanntes handschriftliches Koch buch aufgetaucht. Es stammt aus dem Jahr 1559, mit einigen Nachträgen aus dem Jahr 1604 und möglicherweise späteren Jahren. Das Buch wurde für die bischöfliche Küche von Chur verfasst und dürfte das älteste deutschsprachige Schweizer Kochbuch darstellen. Insgesamt umfasst es 515 Rezepte, die hier ediert und in modernes Deutsch übersetzt worden sind. Ergänzt werden die Rezepte durch ein Register und ein Glossar. Ausführliche Kommentare erläu tern die Bestandteile der Gerichte und die Zutaten, wie auch die Masseinhei ten und Mengenangaben. Neben den inhaltlichen Aspekten werden auch die sprachlichen Besonderheiten analysiert und kommentiert. Das vorliegende Kochbuch eröffnet interessante Einblicke in die Ess- und Trinkgewohnheiten in gehobenen Kreisen der Ostschweiz. Den Anfang macht ein Rezept über die Zubereitung eines Biberschwanzes als Fastenspeise; das letzte Gericht beschreibt ein Mus aus sauren Kirschen. Man stösst auf eine unglaubliche Vielfalt an Gewürzen und Zutaten, die heute grösstenteils unüblich oder sogar unbekannt sind. Man staunt über die Bedeutung von Zucker, Ingwer, Muskat und Nelken zum Würzen der Speisen. Aufgeführt sind überdies Medizinalrezepte für alle möglichen Gebresten, von Kopfweh und Verstopfung bis zu Gicht, Epilepsie und Pest. Das Original befindet sich heute im Staatsarchiv Graubünden.»