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Geschichte und Inhalt der bemalten Tischplatte des Basler Malers Hans Herbst von 1515. Ein frühes Geschenk an die Burger-Bibliothek Zürich, 1633
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Quer-Gr.8°, Frontispiz, 208 S., 132 tlw. farb. Abb. u. 3 lose Falttaf.
Description:
EA. (= Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Bd 57). - Das bemalte Tischblatt mit dem Allianzwappen des am 14. September 1515 in der Schlacht von Marignano gefallenen Basler Fähnrichs Hans Bär und der Barbara Brunner gehört seit der Gründung des Schweizerischen Landesmuseums zu den Hauptstücken der Sammlung. Vordem befand es sich auf der Stadtbibliothek Zürich, der es kurz nach ihrer Gründung von dem aus Bern gebürtigen, in Brugg niedergelassenen Porträtmaler Hans Jakob Dünz als Werk «von der Hand Hans Holbeins des verrümbten Mahlers» 1633 geschenkt worden war. Als dann fast 250 Jahre später Holbein anlässlich der ersten grossen Ausstellung seiner Werke in Dresden neu ins Gespräch kam, erinnerte Gottfried Kinkel in einem 1870 vor der Antiquarischen Gesellschaft Zürich gehaltenen Vortrag an «einen noch am Ende des 17. Jahrhunderts auf der zürcherischen Stadtbibliothek vorhandenen Tisch mit Malerei von Hans Holbein dem Jüngeren», welcher dann von Salomon Vögelin auf dem Estrich der damals noch in der Wasserkirche untergebrachten Bibliothek aufgefunden, ans Licht gezogen und zuerst in einem in der «Frankfurter Zeitung» 1871 erschienenen Artikel, ferner im prächtig aufgemachten, 1878 veröffentlichten Tafelwerk «Der Holbein-Tisch», als erste signierte Arbeit des jungen Hans Holbein beglaubigt worden ist. Damals und in der Folge ist auf die Restaurierung der lädierten Malerei des Tischblatts und, zur Erleichterung ihrer Lesbarkeit, auf die graphische Umsetzung dessen, was sie darstellt, eine Mühe verwendet worden wie in der Schweiz vordem bei einem Kunstwerk noch nie. Für entsprechende Arbeiten wurde die Tafel von 1873 bis 1878 nach Wien ausgeliehen; weitere Eingriffe erfolgten durch den Pariser Experten Charles Picard im Winter 1900/1901 vor ihrer Eingliederung in die Ausstellung des Schweizerischen Landesmuseums; die letzte grosse Überholung der Malerei wurde in den Jahren 1972 bis 1975 im inzwischen eingerichteten, museumseigenen Restaurierungsatelier für Malerei vorgenommen, nachdem Lucas Wüthrich 1966 festgestellt hatte, dass auf Siegel und Petschaft der im Gemälde wiedergegebenen Gegenstände nicht, wie bisher angenommen, der Name Hans Holbein, sondern Hans Herbst nebst dem Datum 1515 zu lesen ist.