Author / Artist:
Jean de la Bruyère; D. Jouaust; Louis Lacour
Title:
Les Caractères de la Bruyère ( 2 Bde. compl.)
Subtitles / Reproduction:
Réimpression de l'édition de 1696, précédée d'une introduction de Louis Lacour. Et publiée par les soins e D. Jouat
Keyword:
Bibliophile Ausgaben, Literatur Franz., Buchwesen - EinbändeNeueingänge - Buchwesen / Typografie/ Grafikdesign
Binding / Picture Size:
Brauner Maroquin-Bd. der Zeit (signiert: Hardy), Buchrücken goldgeprägt, Rundumgoldschnitt. Vorsätze m. reicher floraler Zierleiste u. marmoriertem Papier.
Publisher:
Librairie des Bibliophiles
Place of publishing:
Paris
Year of publication:
1872, 73
Book Details / Size:
8°, radiertes Fronti. (Portrait des Autors), XLVIII, 296 S.; 324 S
Condition:
Ein Band min. beschienen, sehr schöne Exemplare.
Description:
Nr. 91 von 100 numerierten Exemplaren auf Whatman-Papier. Das Portrait vom franz. Maler François Léopold Flameng (1856 -1923).Über den pariser Buchbinder Hardy ist leider wenig bekannt- Jean de La Bruyère (1645-1696) war ein französischer Schriftsteller. Der als Moralist zu den großen französischen Klassikern gerechnete Autor stammte aus einer bürgerlichen, wohl erst seit kurzem in Paris ansässigen Familie und erhielt nach einem Jurastudium in Orléans 1665 die Zulassung als Anwalt am höchsten Pariser Gericht, dem Parlement. 1671 beerbte er mit seinen drei jüngeren Geschwistern einen reichen Onkel und kaufte 1673 in Caen ein Amt in der Finanzverwaltung, das ihn pro forma adelte, ihm aber keine Präsenz vor Ort abverlangte. Er lebte vielmehr weiter als Rentier in Paris und dilettierte als Privatgelehrter.Als Randfigur im hochadeligen Milieu wurde er zu dessen scharfem Beobachter und bereicherte in der Folge die Theophrastschen „Charaktere“ um die Darstellung sozialer Typen der eigenen Zeit, wobei er mit Vorliebe bestimmte adelige und pseudoadelige Verhaltensweisen, aber auch allgemeine menschlich-allzumenschliche Schwächen, Manien und Ticks aufs Korn nahm. 1688 ließ er ein Bändchen erscheinen mit dem Titel «Les Caractères de Théophraste, traduits du grec, avec les caractères ou les mœurs de ce siècle».Das Werk war dank seiner Thematik, seiner Einteilung in kurze, gut lesbare Abschnitte sowie seiner pointierten, oft ironischen Formulierungen sofort ein Erfolg, und La Bruyère erweiterte es von einer zur nächsten der neun Auflagen, die rasch aufeinander folgten; die letzte kurz nach seinem Tod. In Paris zirkulierten bald auch Schlüssel, die einzelne Figuren als Porträts bekannter Zeitgenossen zu identifizieren versuchten.