Description:
2. Auflage. Ein Vorschlag für eine umfassende Ausbildung in Typographie.- Hans-Rudolf Lutz (1939-1998) absolvierte von 1955 bis 1959 eine Lehre als Schriftsetzer in der Druckerei Orell Füssli. Danach arbeitete er im erlernten Beruf beim Typografen Arthur Kümin und später in der Druckerei Anton Schöb. 1961 verliess Lutz die Schweiz, um durch Europa und Nordafrika zu reisen. Nach seiner Rückkehr besuchte er 1963 an der Schule für Gestaltung Basel einen einjährigen Kurs für typografische Gestaltung bei Emil Ruder und Robert Büchler. 1964 begann Lutz für Albert Hollenstein in Paris zu arbeiten. Im Studio Hollenstein wurde er zum Leiter der Gruppe expression typographique ernannt, deren Aufgabe es war, die typografischen Möglichkeiten des damals neuen Fotosatzes auszuloten und zu propagieren. Ab 1966 führte Lutz ein eigenes Atelier in Zürich. Im selben Jahr gründete er den Hans-Rudolf Lutz Verlag und nahm eine Stelle als Fachlehrer für Schriftsatz an der Schule für Gestaltung Zürich an, wo er mit kurzer Unterbrechung über dreissig Jahre lang unterrichtete. Lutz beteiligte sich zudem ab 1971 am Aufbau der F + F-Schule für experimentelle Gestaltung in Zürich. Sein Hauptsitz als Lehrer für Typografie und interdisziplinäre Gestaltung lag jedoch ab 1968 bis zu seinem Tod in Luzern. 1977 konzipierte Lutz für die “Typografischen Monatsblätter“ eine Serie plagiierter Zeitschriftentitel, mit denen er zeigte, dass der visuelle Auftritt immer “mitgelesen“ wird und ergo Information ist – eine Erkenntnis, die er auch in seinem “Edmonton Journal“ (1977) umsetzte und die er seinen Studenten in der Schweiz, in Edmonton (CA), Columbus/Ohio und Providence/Rhode Island (USA) sowie in Bremen (DE) mit auf den Weg gab. Von 1968 bis 1980 gestaltete Lutz die Bücher des Instituts für Geschichte und Theorie der Architektur (gta) an der ETH Zürich sowie zahlreiche Kunst-, Architektur- und Politbücher im Eigenverlag. In den 1980er- und 1990er-Jahren machte er sich ausserdem als Herausgeber und Autor von Lehr- und Bilderbüchern einen Namen, “Ausbildung in typografischer Gestaltung“ (1987), “Die Hieroglyphen von heute“ (1990) und “Typoundso“ (1996) gehören zu den wichtigsten. Neben seiner Lehr- und Verlegertätigkeit trat Lutz zwischen 1983 und 1994 auch als visueller DJ der Musikgruppe UnknownmiX auf.