Bemerkung:
Kaum ein anderes Phänomen ist in den unterschiedlichsten Disziplinen so sehr in den Mittelpunkt begrifflicher Auseinandersetzung geraten wie die vielfältige Kultur der Bilder. Gibt es eine Wissenschaft vom Bild? Oder nur Wissenschaften von Bildern? In den vielen Beiträgen und Diskussionen, die in den vergangenen Jahren entstanden sind und sich entwickelt haben, lassen sich jedenfalls bestimmte diskursive Ordnungen ausmachen, Ordnungen, welche die Blickweisen auf Bilder ebenso sehr prägen wie diese die analytischen Interessen und den Umgang mit ihnen. Das Buch gibt einen Überblick über die verschiedenen ? historischen wie aktuellen ? Theorien und Methoden des vielzitierten iconic turn. Zugleich bietet dieser Überblick die Grundlage für eine neu zu definierende Ikonologie, in der nicht nur die Vielfalt der Bildphänomene aus unterschiedlichen Kulturen integriert, sondern auch die unterschiedlichen Modelle zu einer möglichst umfassenden Bildwissenschaft verknüpft werden können. Drei Parameter spielen hierbei eine entscheidende Rolle: Bild, Medium und Körper. Bilder sind zum einen an bestimmte Medien gebunden, von denen sie getragen und übertragen, materialisiert und sichtbar gemacht werden; zum anderen nicht weniger an Körper, den sie als Träger nutzen, den sie darstellen und substituieren und von denen sie überhaupt erst als Bilder wahrgenommen werden können.