Buchdaten / Blattgrösse:
4°, 500., XXIII, 500 blattgrosse Abb.
Bemerkung:
Ein Block von 500 Seiten A4 Papier entspricht einer Grundeinheit im Büroalltag: einem einzigen Pack Fotokopierpapier, einem Ziegel.Michael Günzburgers Buch besteht aus über fünfhundert Zeichnungen auf Briefpapier des Kanton Zürichs: konzentrierte, reduzierte, fast kalligraphische Skizzen anderer Werke aus der Kunstsammlung des Kantons. Günzburgers Zeichnungen sind eine Art virtuose Übung: Aus jedem Werk wird eine künstlerische Idee extrahiert und in wenigen Strichen mit schwarzer Tinte, einer einzelnen Phrase oder einem Aphorismus verbildlicht. Geschwindigkeit und Konsistenz führen hier zu einer Art Abstraktion. Skulpturale Werke, Porträts, abstrakte Gemälde – alles wird in einer lesbaren Abfolge von ökonomischen Gesten festgehalten. Sie werden miteinander vergleichbar, verlieren aber auch ihre spezifischen Charakteristiken und alle materialen Qualitäten, die sie zu Kunstwerken und nicht zu Zeichen machen.Mit dem Inventarisieren der Werke auf dem Briefpapier des Kantons zeichnet Günzburger gleichzeitig ein Porträt der „Fachstelle Kunst” (welche jedoch unter diesem Namen nie existiert hat), und gibt dadurch Einblick in das Wesen der Bürokratie.Nachwort in dr./engl von Adam Jasper.- Michael Günzburger (*1974) ist in Bern aufgewachsen und lebt in Zürich. Michael Günzburgers Arbeit mäandriert essayistisch um die Zeichnung. Ausgehend davon ergeben sich Arbeiten, die im Dialog mit anderen Künsten und Wissenschaften den Bereich der bildenden Kunst über- schreiten. Seine Arbeiten wurden national und international gezeigt u.a. im Kunsthaus Zürich, im Kunstmuseum Bern, in Galerien in New York, Mexico City und Paris.