Bemerkung:
EA. - «Mit «Die Queen im Louvre» stellen die beiden Künstler Andres Lutz und Anders Guggisberg einmal mehr ihre stupende Vielseitigkeit unter Beweis. Die Publikation versammelt über siebzig kleinformatige Bilder, denen ausschliesslich Fotos aus diversen Tageszeitungen zugrunde liegen.Dabei geht es den Künstlern um die Schnittstelle zwischen täglicher Bildinformation und Abfall, werden doch Zeitungen im Künstleratelier vornehmlich dazu verwendet, den Boden zu bedecken und Farbkleckse aufzufangen, um dann entsorgt zu werden. In diesem Moment aber intervenieren Lutz und Guggisberg, um einen Veredelungsprozess der besonderen Art einzuleiten. Wo Kleckse, Flecken, Schmierspuren, Abdrücke von Asphaltlack, Kunstharz-, Öl- und Wasserfarben besonders spannungsvoll oder überraschend auf ein Bildmotiv geraten sind, beginnen die beiden Künstler mit einer feineren Bearbeitung. Federzeichnungen mit Tusche, figurative oder abstrakte Gebilde werden den Zufallsprodukten überlagert: Bildteile und -geschichten heben sich gegenseitig auf, Nebel bleibt. Die Zeitungs-Bilder sind im besten Sinne feinst gearbeitete Kleingemälde, deren Ursprung zwar meist sichtbar bleibt, die aber doch eine bemerkenswerte Metamorphose durchlaufen haben.Ohne grosse Umschweife gibt die Publikation «Die Queen im Louvre» Einblick in diesen übervollen und trotzdem konzentrierten Bildkosmos und zeigt die für ihre üppigen, raumgreifenden Installationen bekannten Künstler für einmal intim und aus nächster Nähe.»