Bemerkung:
Seit 1981 bewohnt Johann Korec (1937 - 2008) mit Johann Garber und Heinrich Reisenbauer ein gemeinsames Zimmer im Haus der Künstler. Über seinem Bett hängen einige seiner Werke und viele Fotos, die er teilweise selbst gemacht und teilweise geschenkt bekommen hatte. Sie zeigen seine Familie und ihn selbst auf seinen Reisen oder gemeinsam mit einer seiner Freundinnen.In den 70er Jahren beginnt Johann Korec mit dem Abzeichnen von Abbildungen in Zeitungen und Illustrierten. Im Laufe der Jahre entwickelt er seinen eigenen Stil. Er arbeitet meist mit Tusche und Aquarellfarben, sein bevorzugtes Material ist Büttenpapier in verschiedenen Formaten. Im oberen Teil des Blattes stellt er eine Szene mit Tusche dar. Das so Dargestellte wird im unteren Teil des Blattes kommentiert - alles geschieht langsam und bedächtig. Abschließend koloriert er den oberen Teil seiner Arbeit mit Aquarellfarben, welche sich auf dem Büttenpapier wunderbar vermischen. Seine Mal- und Zeichenwerkzeuge sind deutlich erkennbar. Die von ihm verwendeten Federn spreizen sich nach nur wenigen Malen und lassen keinen festen Strich mehr zu, Pinsel bestehen oft nur noch aus zwei bis drei Haaren - er benützt sie immer noch. Oft zeichnet er in der Galerie der Künstler aus Gugging auf einem großen Tisch. Dort hat er seinen „Malkoffer“, in den er nach Beendigung seiner Arbeit alle benötigten Malutensilien wieder einräumt. Immer wieder fertigt er in einem Nebenraum der Galerie auch große Leinwände an. Korec ist in der Lage, das von ihm kleinformatig Dargestellte auch ins Große zu übersetzen. Dies geschieht vornehmlich mit Handschuhen; Korec mag es nicht, wenn die von ihm häufig zu dünn angerührte Acrylfarbe vom Pinsel zurück auf die Hand rinnt. Zeichnet Korec nicht, so sitzt er oft rauchend im Haus der Künstler unter einer seiner Leinwände, die sich gegenüber dem Eingang befinden. Besucher werden also meist als erstes von ihm begrüßt, wobei er dabei Frauen bevorzugt behandelt.Gemeinsam mit den anderen Künstlern aus Gugging wird ihm 1990 der Oskar-Kokoschka-Preis verliehen. Seine Werke sind unter anderem in der Sammlung Infeld, der Sammlung Bönningheim sowie in der Arnulf Rainers vertreten, zu sehen sind sie im Setayaga Art Museum Tokio, dem Philadelphia Art Museum, dem Landesmuseum Niederösterreich sowie anderen renommierten Häusern.