Untertitel / Graf. Technik:
Künstler, Kritiker, Komödiant
Bemerkung:
Monographie des Berner Künstlers Lindi. Albert Lindegger (1904 -1991) wuchs in Bern auf und besuchte dort die Schulen bis zum Gymnasium. Seine Mitschüler gaben ihm den Übernamen Lindi, der später sein Pseudonym und schliesslich sein Familienname wurde. Früh zeigte sich sein zeichnerisches Talent, und er malte schon in der Schulzeit erste Landschaftsbilder und Porträts. Seine Ausbildungsjahre schloss er an der Kunstgewerbeschule Bern bei Theodor Volmar und Phillip Ritter ab. Der Beschluss, Maler zu werden, festigte sich nach ersten Publikationen von Karikaturen und 1925 nach der Teilnahme an der Weihnachtsausstellung in der Kunsthalle Bern. Im Jahr 1926 zog er nach Paris und studierte an der Académie Julian bei André Lhote und Roger Bissière. In Paris freundete er sich mit Kurt Seligmann, Varlin und Alberto Giacometti an. 1927 war Lindegger bereits im Salon d’automne vertreten, und er begann seine Arbeiten mit Lindi zu signieren. Während dieser Zeit in Frankreich verkehrte er auch mit Tonio Ciolina, Max von Mühlenen und Hans Seiler an. Im Jahre 1931 gründete er mit diesen Künstlern die avantgardistische Schweizer Künstlergruppe «Der Schritt weiter». Seine politischen und gesellschaftlichen Karikaturen fanden Aufnahme in französische und schweizerische Zeitschriften. Karikaturen waren bis an sein Lebensende ein wichtiger Teil seines Schaffens. Ausgedehnte Reisen in den dreissiger Jahren durch Europa, nach Nordafrika und in den Balkan endeten abrupt mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Zurück in Bern, wurde Lindi zu einem angriffigen Kritiker von Nationalismus und Faschismus, zum Front-Zeichner der Weltaktualitäten, bei internationalen Konferenzen und Olympischen Spielen akkreditiert. Hotelzimmer und Foyers waren seine Ateliers. 1960 heiratete Lindi Marianne Murkowsky. Ab 1965 lebte die Familie mit den Söhnen Marc Albert und René in Agarone im Tessin. Dort entstand ein reiches Alterswerk. Bis 1990 erschien regelmässig samstags eine aktuelle Karikatur auf der Titelseite der Tageszeitung Der Bund.