Autor: / Künstler:
Götzen, Graf von
Titel:
Deutsch-Ostafrika im Aufstand 1905/06
Untertitel / Graf. Technik:
Schlagwort:
Militaria-WKI, Deutschland, Geschichte - Kolonien
Bindung / Bildgrösse:
OLwd.
Buchdaten / Blattgrösse:
kl.4°, XIII, 274 S., 6 Lichtdrucke, 4 Kartenskizzen, 1 karte.
Zustand:
Deckel min angeschmutzt, min berieben, innen tadell.
Bemerkung:
Der Maji-Maji-Aufstand (auch Maji-Maji-Krieg) von 1905 bis 1907 war eine Erhebung der afrikanischen Bevölkerung im Süden Deutsch-Ostafrikas gegen die deutsche Kolonialherrschaft. Zugleich gilt er als einer der größten Kolonialkriege in der Geschichte des afrikanischen Kontinents.Anders als der Widerstand, der sich nahezu überall in Afrika gegen die Eroberung durch europäische Mächte bildete, zeichnete sich der Maji-Maji-Krieg durch eine breite Allianz zwischen Angehörigen verschiedener ethnischer Gruppen und seine Ausbreitung über ein Gebiet von der Größe Deutschlands aus.Ursachen für den Aufstand waren die repressiven Zustände im kolonialen System und die Ausschaltung der einheimischen Wirtschaft. Eine wichtige Rolle für die Mobilisierung der afrikanischen Bevölkerung spielte der religiöse Kult des Maji-Maji, der die Aufständischen ermutigte, sich über ethnische Grenzen hinweg zu verbünden und sich gegen die militärisch weit überlegene Kolonialmacht zu wenden.Der Maji-Maji-Krieg endete für die afrikanische Bevölkerung mit einer verheerenden Niederlage.Die Mehrheit der Opfer des Aufstandes starb nicht durch Gewehrkugeln, sondern an Hunger, weil die deutsche Schutztruppe 1907 damit begonnen hatte, Dörfer, Felder und Busch niederzubrennen (Verbrannte Erde). Am Ende lagen ganze Gebiete brach und ausgestorben. Man schätzt die Zahl der Toten auf zwischen 75.000 und 300.000, davon 15 Europäer, 73 schwarze Askaris und 316 Angehörige der Hilfstruppen auf deutscher Seite. Die Niederschlagung und die Hungersnot rafften nicht allein etwa ein Drittel der Bevölkerung dahin. Untersuchungen, die Ende der 1930er Jahre durchgeführt wurden, kamen zu dem Schluss, dass die Katastrophe auch die durchschnittliche Fruchtbarkeit der überlebenden Frauen in der Region auf etwa 25 Prozent reduzierte.