Zustand:
Kanten berieben, handschriftl. Rückenschild, Exlibris a. Vs., tlw. etw. gebräunt; gutes Ex.
Bemerkung:
Enthält 1.: Friedrich Locher: Der Prinzeps und sein Hof. Vom Verfasser der «Freiherrn von Regensberg» (Bern, Haller’sche 1867; 56 S.); 2.: Die Freiherren von Regensberg. Pamphlet eines schweizerischen Juristen. V. Theil. Die Prozesshexe (Bern, Haller’sche 1868); 3.: Warum? Rechtfertigung der demokratischen Bewegung und des Begehrens nach Verfassungsrevision. Ein offenes wort an das Zürchervolk von einem Mitglied des Aktionskomite’s (Winterthur, Bleuler-Hausheer 1867; 54 S.); 4.: J. Rüttimann: Ueber die Freiherren von Regensberg (Zürich, Orell Füssli 1867; 39 S.); 5.: Dr. Friedrich Locher (o. Angaben; 127 S.); 6.: Zur Verfassungsrevision. Gedankenspäne eines zürcherischen Freiwilligen (Schaffhausen, Brodtmann’sche 1868; 30 S.).- Friedrich, Locher, Friedrich (1820-1911), Schulen in Zürich und Lausanne, 1842-46 Stud. der Rechte in Zürich und Berlin, Dr. iur. Auditor am Bezirksgericht Zürich, Examen als Kantonsprokurator, Anwalt, 1851-53 Mitglied des Kriminalgerichts, 1853-98 Anwalt, 1853-67 Ersatzmann am Obergericht, 1876-83 Friedensrichter in Fluntern, 1878-81 Herausgeber und Redaktor der Zürcher Nachrichten. Ca. 1883-93 wegen eines Erbschaftsprozesses in Italien, dann in Fluntern, ab 1899 in Paris. 1868 Verfassungsrat, Rücktritt nach der ersten Sitzung. L. war ein früher Gegner der Liberalen. In seinen anonym veröffentl. Pamphleten "Die Freiherren von Regensberg", die heftige Reaktionen auslösten, kritisierte er Missstände in Verwaltung und Justiz des "Systems Escher" und lieferte der entstehenden Demokrat. Bewegung die polit. Schlagwörter, blieb aber politisch isoliert, da sich die Demokraten wegen seines persönl. Kampfstils von ihm distanzierten. L.s spätere Kampfschriften kosteten ihn das Anwaltspatent. Er zog 1899 von Zürich nach Paris und starb in bedrängten Verhältnissen.