Schlagwort:
Geschichte - 18 Jht., Deutschland, Preussen, Biographien
Buchdaten / Blattgrösse:
Gr.8°, Fronti., IV, 625 S., VII, m. zahlr. Textholzschnitten.
Bemerkung:
Zweite Ausgabe nach dem ersten Druck der ersten Ausgabe von 1840 (Während des Erscheinens der EA wurde die pikante Szene (Dresdner Maskenball) auf Seite 44-45 unterdrückt. Und auch hier leider nicht mehr abgebildet. - Die Biographie Friedrichs dokumentiert in vier Büchern: Jugend, Glanz, Heldenthum, Alter. Mit «Historischem Nachweis zur Verständigung einiger Illustrationen.»- Aus dem Besitz von Adolf von der Schulenburg, der es später an seinen Sohn Hugo vermachte. Dessen Sohn Werner von der Schulenburg (1881-1958) erhielt es am 9.12.1938 und vermerkte dies alles fein säuberlich handschriftlich auf dem Vorsatz. Mit eingeklebtem rundem Exlibris.- Werner von der Schulenburg stammte aus dem Adelsgeschlecht von der Schulenburg. Sein Vater war der Kgl. preuß. Hauptmann a.D. und Ehrenamtmann in Herford, Hugo von der Schulenburg (1848–1930), seine Mutter war Klara Elisebeth Richter (1858–1940) (Quelle: Genealogisches Handbuch des Adels, Band A XV, Seite 447, C. A. Starke-Verlag, Limburg, 1979). Nach der militärischen Ausbildung wurde er Offizier. Da seine Interessen aber im literarisch-künstlerischen Bereich lagen, begann er zu studieren, zunächst Rechtswissenschaft in Straßburg, dann in München, Leipzig und Marburg. 1911 promovierte er zum Dr. jur. Danach studierte er Kunstgeschichte und schloss auch dieses Studium 1918 mit der Promotion (einer Arbeit über Petrarca), ab. Schon davor hatte er historisch-biographische Romane veröffentlicht, zum Beispiel 1911 «Malatesta», später, 1950 erschien dann der sehr erfolgreiche Roman «Der König von Korfu» über den bekanntesten Angehörigen seiner Familie Johann Matthias Graf von der Schulenburg (1661–1747), dem Verteidiger der damals venetianischen Insel Korfu, gegen die Türken.Ab 1917 Militärattaché in Bern und trug in dieser Funktion bei Erich Ludendorff und Paul von Hindenburg vor. Ab November 1930 schrieb er über Adolf Hitler und die NSDAP im faschistischen Jahrbuch Gerarchia. Im März 1933 wurde Schulenburg von Edgar Julius Jung für die Öffentlichkeitsarbeit im Büro von Franz von Papen eingestellt. Schulenburg begleitete von Papen zu den Verhandlungen des Reichskonkordats nach Rom, beobachtete das Zustandekommen des Viererpaktes und ging anschließend über Paris nach St. Moritz. Ab 1934 wohnte er auf dem Kastaniengut La Monda oberhalb von Isorno TI im Valle Onsernone. Er entwickelte eine besondere Hinwendung zu Italien, dessen Sprache er perfekt beherrschte, sodass er mehrere italienische Bühnenstücke, darunter auch Mussolinis Schauspiel ,Cavour', ins Deutsche übersetzte. 1936 gehörte von der Schulenburg mit «Schwarzbrot und Kipfel» in München, Stuttgart, Theaterhaus Jena und Dessau zu den meistaufgeführten Komödienautoren. Nach einem Anruf im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda und einem Gespräch mit Karl Hanke wurden die Aufführungsfreigaben für seine Werke wie Diana im Bade 1939 restriktiv vergeben. 1955 wurde er als Verfolgter des Naziregimes anerkannt und entschädigt.- Sein Bruder Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg (1875-1944) wurde im Zusammenhang mit dem Attentat vom 20. Juli 1944 hingerichtet.