Bemerkung:
Zweite Gesamtausgabe der Werke ( EA 1810-19) des ausserordentlich regen Schweizer Historikers, politischen Publizisten und Staatsmannes. Johannes von Müller (1752 - 1809) stand zeitlebens in engem Briefkontakt mit zahlreichen Intellektuellen, Staatsmännern und Freunden in Europa und Übersee. Aufgrund seiner abrupten Parteinahme für Napoleon und seiner verhältnismässig offen gelebten und auch in seinem Werk überraschend präsenten Männerliebe, die ihn aufgrund seiner tiefen Frömmigkeit schwer belastete, war er als Person und Autor im 19. und 20. Jahrhundert Ziel z. T. heftiger Diffamationen, neben dem Berliner Nordsternbund, dem unter anderem Adelbert von Chamisso angehörte, und den Heidelberger Romantikern trugen u. a. Eduard Fueter, Friedrich Meinecke oder Emil Ermatinger (1873–1953) zum kontroversen Bild Müllers in der Geistesgeschichte bei; seine Mittlerstellung zwischen Aufklärung und Gegenaufklärung z. B. wurde Müller als Charakterschwäche ausgelegt, die Bewunderung der Zeitgenossen als Verblendung und Überschätzung dargestellt.