Bemerkung:
Cappeller (1842–1925) studierte 1860-64 in Berlin zunächst klassische Philologie und dann Sanskrit bei F. Bopp und A. Weber. 1868 promovierte er in Leipzig mit der Dissertation „Observationes ad K lid sae M lavik gnimitram“, habilitierte sich 1872 in Jena als Privatdozent für Sanskrit auf Grund der Abhandlung „Die Ganachandas, Ein Beitrag zur indischen Metrik“ (1872) und wurde 1875 daselbst zum außerordentlichen Professor ernannt. In der Hauptsache widmete er sich der Bearbeitung der klassischen Literatur der Inder, studierte ihre Theorien der Poetik und kollationierte eine Reihe von Handschriften in Paris, London und Oxford. Als Ergebnis dieser Tätigkeit erschienen seine von R. Pischel angeregte Erstausgabe von V mana's „Lehrbuch der Poetik“ (1875) sowie dessen deutsche Teilbearbeitung unter dem Titel „V mana's Stilregeln“ (1885), ferner von Werken der indischen Klassik: Eine Ausgabe von Har- adeva's Drama „Ratn val “, in der 2. und 3. Ausgabe von O. von Böhtlingks Chrestomathie (1877, 1909), eine autographierte Wiedergabe der Possen „Dh rtasam gama“ und „H sy r ava“ (1885), die Erstausgabe von R ja ekhara's Drama „Praca ap av khyan aka“ (1885) und die vorzügliche Ausgabe von „K lid sa's akuntal (kürzere Fassung)“ (1909). Auf dem Gebiet der indischen Kunstdichtung (k vya) sind zu nennen: „Bh ravi's poem Kir t rjun ya … translated into German and explained“ (Harvard Oriental Series 15, 1912) und „B lam gha, M gha's i up lavadha im Auszuge bearbeitet“ (1915). Der klassisch-indische, insbesondere der dramatischen Dichtung sind auch seine Beiträge in den Festschriften für O. von Böhtlingk (1888), A. Weber (1896), H. Kern (1913), E. Windisch (1914) und E. Kuhn (1916) gewidmet.Das klassische Sanskrit beherrschte er so vollständig, daß er eine Reihe „deutscher Dichterworte und griechischer Strophen“ in metrischer Form wiederzugeben vermochte, erstere unter dem Titel „Subh itam lik , eine Auswahl von Sprüchen deutscher Dichter in Sanskrit nachgebildet“ 1902, letztere unter dem Titel „Yavana atakam, 100 Sanskritstrophen nach griechischen Dichtern“ (1903). Besondere Verdienste um die Förderung der Sanskritstudien erwarb er sich durch seine beiden handlichen Wörterbücher. Dieses Buch befindet sich in unserem Aussenlager; sollten Sie dieses im Laden abholen wollen, bitten wir Sie um vorgängige Nachricht.