Buchdaten / Blattgrösse:
2° (39 x 30 cm), je ca 250 S., zahlr. Textabb, insg. 439 blattgrosse Chromolithographien, compl.)
Bemerkung:
Nissen IVB/667. Dritte Auflage. Vollständiges Exemplar der grundlegenden ornithologischen Monographie. Die für diese Auflage neu gezeichneten Tafeln stammen von B. Geisler, A. Goering, O. Kleinschmidt, J. G. Keulemans, O. von Riesenthal u. a. - Die einzelnen Bände behandeln Drosseln, Grasmücken, Timalien, Meisen, Baumläufer, Lerchen, Stelzen, Waldsänger, Finkenvögel, Stärlinge, Stare, Raubvögel, Tauben, Hühner, Ibisse, Flughühner, Trappen, Rallen, Regenpfeifer, Wasserläufer, Schnepfen, Enten, Pelikane, Sturmvögel u. v. m.- Johann Friedrich Neumann (1780-1857) wurde als erster von drei Söhnen des Bauern Johann Andreas Naumann im Dorf Ziebigk etwa 10 km südöstlich von Köthen geboren. Bereits mit neun Jahren zeichnete er hervorragend Vögel. Mit zehn Jahren verließ er die Schule in Ziebigk und ging auf die Schule in Dessau. Allerdings musste er noch im selben Jahr (oder erst 1794) die Schule abbrechen, um seinem Vater in der Landwirtschaft zu helfen. Dort hatte er auch Gelegenheit, sich mit den Vögeln der Umgebung zu beschäftigen.1815 erschien mit Taxidermie sein erstes Werk. In diesem erläuterte er seine Methode, Vögel auszustopfen. Später erstellte er die meisten der Kupferstiche für die Naturgeschichte der Vögel Deutschlands seines Vaters Johann Andreas Naumann. Dieses war eigentlich sein eigenes Werk, erschien aber zu Ehren seines Vaters unter dessen Namen. Sein Bruder Carl Andreas Naumann unterstützte seine Forschungen, indem er die Vögel fing bzw. schoss.Während seiner weiteren Arbeit konnte er insgesamt 1.280 Präparate ansammeln. 1845 fand in Köthen ein Treffen von Ornithologen statt, das eines der Vortreffen zur Versammlung von 1850 war, auf der in Leipzig die Deutsche Ornithologen-Gesellschaft gegründet wurde, mit J. F. Naumann als einem der Gründer. Die erste offizielle Zeitschrift der Gesellschaft war die Rhea (nur zwei Ausgaben) und danach die Naumannia. 1857 wurde Naumann in seiner Arbeit durch ein Augenleiden gehemmt. Er verstarb am 15. August 1857 und wurde in Prosigk neben seiner Frau Marie Juliane Naumann beerdigt.Naumann war in seiner Arbeit bestrebt, die Natur so lebendig wie möglich darzustellen. So soll er gesagt haben: „Wir müssen uns bestreben, den auszustopfenden Häuten das Aussehen zu geben, als steckte der lebendige Tierkörper noch darin“.[Neumann zeigt welche Kraft in oft wenig gebildeten aber leidenschaftlichen Amateuren steckt. Immer noch werden diese zuwenig von akademisch ge- und verbildeteten Wissenschaftlern gewürdigt.]