Bemerkung:
- Unter den Werken der chinesischen Literatur nimmt Das Buch der Wandlungen, das Yijing, einen außerordentlich hohen Rang ein. Schon früh sah man in ihm die Quelle allen Schrifttums und aller Bildung. Sein Einfluß war nicht auf eine bestimmte philosophische Schule begrenzt; es hat die chinesische Geistesgeschichte insgesamt entscheidend geprägt. Obwohl Teil des konfuzianischen Kanons, fand es auch Aufnahme in daoistische Schriftensammlungen und hat darüber hinaus auf die buddhistischen Lehren eingewirkt.Den Kern des Werkes bildet eine Sammlung von Orakelsprüchen, angeordnet um 64 Zeichen (Hexagramme), die sich aus jeweils sechs Linien zusammensetzen. Jedem der Zeichen und jeder der Linien ist ein Orakelspruch zugeordnet, der seinerseits ausführlich kommentiert wird. Die Sprüche gehen auf die Zeit vom 10. bis 8. Jahrhundert v. Chr. zurück, die kommentierenden Texte stammen aus dem 4. bis 2. Jahrhundert v. Chr.Die im Yijing dargelegten Ideen über die im Himmel und auf der Erde waltenden kosmischen Kräfte, die stets im Wechselspiel aufeinander bezogen sind, galten und gelten als Grundlage des richtigen Handelns.