Titel:
Faksimile - Das Musterbuch des Giovannino de Grassi.
Untertitel / Graf. Technik:
Biblioteca Civica Angelo Mai, Bergamo (Faksimile u. Kommentar, 2 Bde.)
Schlagwort:
Handschriften - Faksimile, Alte Drucke - Faksimile
Bindung / Bildgrösse:
Faksimile: Kart; Kommentarbd. m. rotbrauner Seidentasche: Broschur, beides in Kart.-Kassette
Buchdaten / Blattgrösse:
4° (26,5 x 19 cm), 31 Bl. mit blattgrossen Illustrationen; Kommentarbd.: 61 S., 6 Abb.
Bemerkung:
Nr. 268 von 333 Exemplaren für den Faksimile-Vlg. Luzern. (Gesamtauflage: 999 EX.)- Der Baumeister des Mailänder Doms schuf Ende des 14. Jahrhunderts das Vorlagenbuch, bedeutendstes Beispiel spätgotischer italienischer Kunst. Realistische Zeichnungen exotischer Tiere aber auch Menschen in typischen Haltungen, sowie 24 Buchstaben höchster Güte dienten vielen Künstlern als Vorlage. Der im ausgehenden 14. Jahrhundert am Hofe der Visconti entstandene Codex, ein sogenanntes Musterbuch, geschaffen vom Baumeister des Mailänder Doms Giovannino de Grassi. Er war ein echter Universalkünstler: neben seiner Tätigkeit als Zeichner und Bildhauer war er auch Dombaumeister des prachtvollen Mailänder Domes.Nur die ersten sieben Blätter können jedoch mit einiger Sicherheit Grassis eigener Hand zugeschrieben werden. Die anderen stammen aus den ersten beiden Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts. Sie sind teilweise Kopien von Vorbildern und wohl zum einen verschiedenen Mitarbeitern seiner Werkstatt zuzuschreiben, zu der wahrscheinlich auch sein Bruder und sein Sohn Porrino Salomone zählten, zum anderen seinen direkten Nachfolgern. Einer der bedeutendsten Schüler aus Grassis Werkstatt war Michelino da Besozzo. Laut Maria Grazia Recanati datiert auch das Alphabet um etwa 1410 und zeigt zumindest den Einfluss oder gar die Hand eines Künstlers, der mit dem Notnamen Meister des Stundenbuchs von Modena bezeichnet wird (oft identifiziert als Tomasino da Vimercate, 1390–1415, der für den Hof der Visconti tätig war und Ende des 14. Jahrhunderts in der Werkstatt von Giovannino de’ Grassi gearbeitet hatte).- Giovannino de’ Grassi (* 1340er-Jahre in Mailand; † 6. Juli 1398) war ein italienischer Maler, Buchmaler, Bildhauer und Baumeister der Spätgotik, einer der Begründer und Hauptvertreter des sogenannten „Weichen Stils“ (synonym auch: „Internationaler Stil“, „Schöner Stil“), der in der Lombardei unter der Regentschaft der Visconti sein Zentrum und seine Hochblüte hatte (daher auch „Mailänder Schule der Spätgotik“ genannt).