Titel:
Faksimile - Stein Quadriptychon von Simon Bening. Eine Vita Christi. Walters Art Museum Baltimore, W 442.
Untertitel / Graf. Technik:
4 gerahmte Faksimileblätter u. Kommentarband.
Schlagwort:
Handschriften - Faksimile, Buchwesen - Kalligraphie, Geschichte - Mittelalter, Religion - katholischNeueingänge - Alte Drucke/ Faksimile
Bindung / Bildgrösse:
Kassette m. losen Rahmen u. Kart.-Kommentarband.
Verlag:
Müller & Schindler
Buchdaten / Blattgrösse:
OLwd. Kassette m Sichtfenster: 37 x 29, 5 x 13 cm; 4 Faksimileblätter m. 64 Miniaturen, gerahmt: 43 x 27 cm; Kommentarbd.: 34 x 27 cm, 80 S., zahlr. Abb.
Bemerkung:
Nr. 28 von 800 Ex. (jeder rahmen num.).Kommentar von Lynn Ransom.- Der Künstler des sogenannten Stein-Quadriptychons, Simon Bening (1483–1561), wurde schon zu Lebzeiten von Kunstkennern als der „beste Meister der Buchillustration in Europa“ gerühmt. Um 1483 in Gent geboren, erlernte er sein Handwerk in der Tradition seiner Miniaturisten-Familie (sein Vater war sein Lehrer, seine Tochter wiederum war als Hofmalerin am englischen Königshof tätig) und ging dann nach Brügge, wo seine Kunst große Berühmtheit erlangte. Er arbeitete für königliche Auftraggeber wie Karl V. und für Kunden aus den oberen Gesellschaftsschichten, deren Namen noch heute ein Begriff sind, z.B. für Kardinal Albrecht von Brandenburg. Der unumstrittene Meister der Buchkunst des 16. Jahrhunderts in Europa fertigte vor allem kostbare Stundenbücheraber, aber auch Genealogische Tafeln, beispielsweise für die Königshäuser von Portugal und Spanien, oder kleine tragbare Altarbilder auf Pergament.Das sogenannte Stein-Quadriptychon sticht aus dem Schaffen des Simon Bening so wie aus der gesamten Kunstgeschichte heraus als in dieser Form einzigartiges Kunstwerk. Insgesamt 64 Miniaturen im Format von 7,2 x 5,3 cm, auf Pergament gemalt, sind heute auf vier Bildtafel aufgezogen. Es kann gemutmaßt werden, ob die einzelnen Blätter ursprünglich als Illustrationen für ein Andachtsbuch gedacht waren oder lose in einem Album gesammelt werden sollten. Doch bleibt der Zweck und die ursprüngliche Aufbewahrungsart (die heutigen Holzrahmen können neueren Forschungen zufolge erst aus dem 19. Jahrhundert stammen) bis heute im Dunkeln. Ebenso geheimnisvoll ist die Frage nach dem Auftraggeber des ungewöhnlichen Kunstwerkes und die weitere Geschichte des Quadriptychons bis ins 19. Jahrhundert. Erst dann tauchte es aus unbekannten Umständen im Besitz des Pariser Kunsthändlers Charles Stein wieder auf, der dem Werk auch seinen Namen verlieh. Über weitere Besitzer gelangte es schließlich nach Baltimore, wo es im Walters Art Museum heute als das Highlight der Sammlung bewahrt wird.