Titel:
Faksimile - Der Heilsspiegel aus Kloster Einsiedeln, Codex 206 - Ein Bilderreigen aus 176 Miniaturen zur biblischen Geschichte.
Untertitel / Graf. Technik:
Dokumentationsmappe
Schlagwort:
Handschriften - Faksimile, Buchwesen - Kalligraphie, Geschichte - Mittelalter, Religion - katholischNeueingänge - Alte Drucke/ Faksimile
Bindung / Bildgrösse:
OLwd.-Mappe mit losen Bl.
Buchdaten / Blattgrösse:
Faksimile: 4°, 2 Bl. m. 8 Miniaturen, Textheft: 6 Bl.
Bemerkung:
In seiner vielleicht schönsten Form repräsentiert der Heilsspiegel aus Kloster Einsiedeln einen zu Beginn des 14. Jahrhunderts neu geschaffenen Buchtypus, der von Anfang an als ein Text-Bild-Programm konzipiert gewesen ist. Thema ist die Erlösung des Menschen durch Christus und Maria. Dabei wird ein direkter Zusammenhang zwischen dem Alten und dem Neuen Testament hergestellt. So gibt es zu jedem Geschehnis aus dem Neuen Testament drei Vorbilder aus dem Alten Testament oder der antiken Mythologie. Nach typologischer Vorstellung ist die Erlösung des Menschen durch Christus die Erfüllung der dem Volk Israel gegebenen Verheißung. Der Heilsspiegel richtete sich gleichermaßen an Geistliche und gebildete Laien.Der nach seinem heutigen Aufbewahrungsort benannte Heilsspiegel aus Kloster Einsiedeln entstand um 1450/60 eventuell in Paris oder in den südlichen Niederlanden, wo unter der Herrschaft der Herzöge von Burgund die Buch- und Tafelmalerei blühte. Die ungewöhnlich reich ausgestattete Handschrift wird dabei mit einem Meister in Verbindung gebracht, der sowohl mit dem Werk des niederländischen Tafelmalers Rogier van der Weyden als auch mit den Stundenbüchern des Boucicaut-Meisters sehr gut vertraut gewesen sein muss. Überdies gibt es einige Hinweise, dass er zeitweilig in Diensten von Dreux Budé stand, dem einflussreichen Pariser Rechtsgelehrten und Sekretär der Könige Karl VII. und Ludwig XI. von Frankreich.