Titel:
Faksimile - Stundenbuch der Katharina von Kleve
Untertitel / Graf. Technik:
Faksimile der Handschrift Pierpont Morgan Library, New York, unter MS M. 917 und MS M. 945
Schlagwort:
Handschriften - Faksimile, Buchwesen - KalligraphieNeueingänge - Alte Drucke/ Faksimile
Bindung / Bildgrösse:
Faks.: Brauner Ganzlederbd m. Blindprägung u. Rundumgoldschnitt, 2 vergoldete Schliessen, 1 roter Schmuckstein.
Buchdaten / Blattgrösse:
Faksimile: 8° (20.5 x 15 cm), 309 Bl., mit 157 halb u. ganzseitigen Miniaturen , zahlreiche Bordüren u. Goldinitialen.
Bemerkung:
OHNE DEN KOMMENTARBAND. Nr. 31 von 980 Exemplaren.- Das Stundenbuch ist reich illustriert und entstand in einer Werkstatt in Utrecht oder in Nimwegen, die konventionell dem Meister der Katherina von Kleve zugeschrieben wird. Mit Sicherheit entstand es erst nach 1434, weil ein Goldstück von Philipp dem Guten aus diesem Jahr in der Miniatur von Gregor dem Großen wiedergegeben wird (MS M.917/945, S. 240–241).Die Auftraggeberin Katharina war die Tochter des Grafen Adolf II. von Kleve und der Maria von Burgund, somit Enkelin von Johann Ohnefurcht. Nach ihrer Heirat 1430 mit Herzog Arnold von Egmond, möglicherweise dem Anlass des Auftrags, war sie Herzogin von Geldern. Sie wird auf Folio 1 gezeigt mit ihrem und ihrer Familie Wappen.Der Pariser Herausgeber und Buchhändler Jacques Techener erwähnte das Manuskript 1856. Er teilte es wahrscheinlich in zwei Bände mit einer unkorrekten Anordnung. Den ersten Band verkaufte er an den Herzog von Arenberg in Brüssel, wo dieser bis 1958 verblieb. Dann kaufte der New Yorker Antiquar Hans Peter Kraus diesen Band und verkaufte ihn an Alastair Martin für die Guennol Sammlung weiter. Die Pierpont Morgan Library erwarb den Band 1970, wo er bis heute verblieben ist (M 945). Den zweiten Band kaufte die Morgan Library 1963 beim Baron Maurice de Rothschild, der sie 1936 erworben hatte (M 917).Der Buchmaler zeichnet sich durch Farben mit deckenden Gouachen, durch den Ausdruck der Gesichter und die realistische Beschreibung aus. Er nutzt erstmals reichlich Alltagsgegenstände oder Tiere, die er vergrößert oder humorvoll in die Bordüren setzt. Man darf den Einfluss des Jan van Eyck erkennen. Das kleinformatige Stundenbuch und seine zur Kontemplation einladenden Bilder passen zum Gebetskonzept der Devotio moderna, die in den Niederlanden die private Andacht förderte. Diese Kunst beeinflusste später auch den Wiener Meister der Maria von Burgund, Ehefrau Kaiser Maximilians.