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Produktedetails


Art.Nr:
50602
Autor: / Künstler:
Titel:
Faksimile - Les Belles Heures du Duc de Berry.
Untertitel / Graf. Technik:
Metropolitan Museum of Art, The Cloisters, New York, Acc. No. 54.1.1 (Faksimile u. Kommentar, 2 Bde.)
Schlagwort:
Handschriften - Faksimile, Alte Drucke - Faksimile
Bindung / Bildgrösse:
Brauner Saffianleder-Einband (aus dem 17. Jahrhundert); Kommentarbd. HLdr. in Acrylglasschuber
Verlag:
Faksimile-Vlg.
Ort:
Luzern
Erscheinungsjahr:
2003
Buchdaten / Blattgrösse:
4° (24 x 17 cm), 225 Bl., 172 Miniaturen und dem goldschimmernden Rankenwerk; Kommentarbd.: 220 S.
Zustand:
Tadellos.
Bemerkung:
Nr. 201 von 980 Exemplaren. (NP CHF 14800.–). Das Meisterwerk der Brüder Limburg Bis heute ist Herzog Jean de Berry lebendig als Kunstliebhaber und Bibliophile, als Sammler und Auftraggeber von außergewöhnlichen Kunstschätzen und kostbaren Bilderhandschriften. Schon seine Zeitgenossen waren tief beeindruckt von der luxuriösen Ausstattung der meisten Werke seiner berühmten Bibliothek. Unermüdlich bereicherte Jean de Berry seinen Bücherschatz: Er vergab Aufträge an die führenden Buchmaler seiner Zeit, erwarb die kostbaren Manuskripte gelegentlich im Buchhandel oder ließ sie sich von Verwandten oder Freunden schenken. Am Ende seines Lebens konnte der Herzog von Berry eine geradezu märchenhafte Bibliothek mit immerhin annähernd 300 Handschriften sein eigen nennen. Doch es ist nicht nur die Vielzahl, die noch heute beeindruckt, sondern vor allem die herausragende Qualität der Buchkunst. Auch für sein persönlichstes Stundenbuch, die Belles Heures, verpflichtete der Herzog von Berry mit den drei Brüdern Paul, Herman und Jean Limburg die begabtesten Buchmaler seiner Zeit. Die Brüder Limburg wurden im letzten Viertel des 14. Jahrhunderts in Nimwegen geboren, der Hauptstadt des kleinen Herzogtums Geldern an der Maas. Ihre musische Begabung kam nicht von ungefähr: Der Vater arbeitete als Holzschnitzer, und so wuchsen die drei Brüder im Handwerkerviertel auf. Nach einer Goldschmiedelehre in Paris traten Paul und Jean um 1400 in die Dienste des Herzogs von Burgund ein, der von seinem Bruder, dem Herzog von Berry, mit seiner brennenden Leidenschaft für das schöne Buch angesteckt wurde. Nach dem Tode ihres Arbeitgebers im Jahr 1404 bot Jean de Berry allen drei Brüdern eine Stelle als Hofmaler an und betraute sie gemeinsam mit dem Ausmalen des hinreißenden Stundenbuches der Belles Heures. In insgesamt 172 strahlenden Miniaturen präsentieren die Brüder Limburg eine Lebendigkeit und Pracht, mit der sie in die Geschichte der Buchmalerei eingegangen sind. Jede Miniatur wie auch jede Textseite der Belles Heures ist umgeben von filigranen Zierranken mit bis zu 500 goldstrahlenden Efeublättern. Doch selbst dieses stete Funkeln wird noch übertroffen von den leuchtenden, verspielten Schmuckelementen auf besonders wichtigen Seiten wie dem Beginn des Marien- oder des Toten-Offiziums. Komplettiert wird diese luxuriöse Ausstattung, die selbst für ein Stundenbuch aus der Bibliothek des Herzogs von Berry ungewöhnlich reichhaltig ist, durch zahlreiche ein- oder mehrzeilige Zierinitialen in Rot und Blau sowie strahlendem Gold - die Farben des herzoglichen Wappens. Dieses Blattgold bildet in den Miniaturen zusammen mit dem gedämpfteren Muschelgold ein reizvolles Wechselspiel. Die fruchtbare Verbindung zwischen großzügigem Mäzenatentum und einmaliger Begabung ermöglichte eine Arbeitsatmosphäre beispielloser Kreativität, ohne die ein Meisterwerk wie die Belles Heures niemals Wirklichkeit geworden wäre. Die große Passion des Herzogs von Berry für die Brüder Limburg zeigt sich gerade in der beispiellosen Herstellungsweise der Belles Heures. Auf Wunsch des begeisterten Auftraggebers mußten die drei Maler nach Beendigung der Arbeiten an der Handschrift noch fünf weitere Bilderzyklen für die Belles Heures ausführen. Kein anderes der zahlreichen Stundenbücher aus der herzoglichen Bibliothek weist ein vergleichbares Herstellungsverfahren auf. Es liegt nahe, daß der Herzog den Brüdern Limburg als Anerkennung ihrer Talente ein für die damalige Zeit ungewöhnlich hohes Maß an Mitgestaltung zusprach und sie so ihre Ziele immer weiterstecken konnten. Thematische Neuerungen bezeugen den Einfluß des Herzogs auf sein kostbares Werk. Szenen des Studierens und der Gelehrsamkeit, die bis dahin auf diese Weise nicht gemalt worden waren, bezeugen sein großes Interesse an der Wissenschaft. Die Verehrung des Herzogs für seinen Namenspatron Johannes den Täufer spiegelt sich in einem Bilderzyklus aus vier Miniaturen wieder. So sehr die vollkommene Beherrschung der Farbpalette Paul Limburgs gerade in diesen Bildern beeindruckt, bleibt dieser Zyklus doch auch rätselhaft: Seine Bildersprache ist bis heute immer noch nicht endgültig erschlossen. Ein umfangreicher wissenschaftlicher Kommentar erleichtert den Zugang zu dieser außergewöhnlichen Bilderhandschrift. Prof. Dr. Eberhard König, Kunsthistoriker an der Freien Universität Berlin, für den seit Jahren die Berry-Handschriften ein Forschungsschwerpunkt sind, führt in das Phänomen der Handschriften des Duc de Berry ein.
Preis € 3’723.00 CHF 3’500.00

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