Titel:
Faksimile - Salzburger Perikopenbuch
Untertitel / Graf. Technik:
Handschrift Clm 15713 der Bayerischen Staatsbibliothek München. (Faksimile- und Kommentarband, 2 Bde.)
Schlagwort:
Handschriften - Faksimile
Bindung / Bildgrösse:
Faksimile: weinrotes Leder m. 2 Schliessen; Kommentarbd.; HLdr. in Plexischuber
Buchdaten / Blattgrösse:
4° (38,5 x 30,5 cm), 68 Bl., 19 grossflächige vergold. Illustrationen und 70 prunkvolle Initialen; Kommentarbd.: 4°,174 S., 65 Abb.
Bemerkung:
Nr. 238 von arab. num. 480 Exemplaren. Kommentarband herausgegeben von Hermann Fillitz.- Das Salzburger Perikopenbuch ist ein prachtvolles Beispiel für die ottonische Buchkunst, die an die karolingische Buchmalerei nahtlos anknüpft. Wie auch das Salzburger Perikopenbuch sind alle großen Prachthandschriften aus der Zeit der Ottonen in Klöstern entstanden. Üppiges Gold ist charakteristisch für das Salzburger Perikopenbuch: Schon die 19 vergoldeten Miniaturen verdienen höchste Bewunderung, sind sie doch einer der Höhepunkte künstlerischen Schaffens zu dieser Zeit. Doch auch die 70 reich mit Gold ausgestatteten Prunkinitialen und die unzähligen kleinen Goldinitialen im Text tragen zum unerhörten Reichtum dieser herrlichen Handschrift bei.Allerdings war das Perikopenbuch nicht die Stiftung eines Kaisers, sondern bildete eine Art Konkurrenz der hohen Geistlichkeit zu den Herrscher-Handschriften. Die äußerst üppig ausgestattete Handschrift kann als Gegenstück zum Perikopenbuch Heinrichs II. gesehen werden, welches ebenfalls zu den bedeutendsten Bilderhandschriften europäischer Buchkunst zählt.Das Perikopenbuch ist vermutlich um 1020 in Salzburg entstanden, zu einer Zeit, als Heinrich II. Kaiser war. Es war wohl für den Salzburger Erzbischof Hartwig bestimmt und wurde im Dom zur feierlichen Liturgie nur an ausgewählten hohen Feiertagen verwendet. Als Evangelistar fasst es im Gegensatz zu einem Evangeliar nur die im Laufe eines Kirchenjahres verlesenen Textstellen die Perikopen aus den vier Evangelien zusammen; das stellte für den Priester, der die Messe las, eine ungeheure Erleichterung dar.