Titel:
Faksimile - Das Buchaltärchen Philipps des Guten. Le livre-autel de Philippe le Bon, duc de Bougogne
Untertitel / Graf. Technik:
Österreichische Nationalbibliothek, Wien, Cod. 1800. (Faksimile u. Kommentar, 2 Bde.)
Schlagwort:
Handschriften - Faksimile, Alte Drucke - Faksimile
Bindung / Bildgrösse:
Faksimile: Holzdeckel mit braunem Kalbsleder überzogen,; Kommentarbd. HLdr., beides in Kart-Schuber.
Buchdaten / Blattgrösse:
4° (35 x 14,5 cm), 25 Bl.. mit 3 blattgrossen Miniaturen, zahlreiche Initialen; Kommentarbd. 8°: 207 S.
Bemerkung:
Nr. 630 von 980 Exemplaren. Kommentarbd. von Otto Mazal u. Dagmar Thoss. Texte: deutsch/franz.- Zu den einzigartigen Denkmälern der Buchkunst, die die Handschriften- und Inkunabelsammlung der Österreichischen Nationalbibliothek verwahrt, zählt auch eines der außergewöhnlichsten Dokumente der Buchgeschichte aus dem einstigen Besitz Herzog Philipps des Guten von Burgund (1419-1467), heute als Codex 1800 in der genannten Sammlung bewahrt und gehütet. Die Besonderheit dieses Codex wird nicht so sehr durch seine künstlerische Ausstattung gebildet als vielmehr durch die Kombination eines Bilddiptychons und eines Buches in ein und demselben Objekt. Zwei Kunstgattungen gingen hier eine Bindung ein, die aus den persönlichen Bedürfnissen des Erstbesitzers entsprang. In zeitgenössischen Tafelbildern und Miniaturen wird Philipp der Gute als Beter vor einem aufgeschlagenen Buch abgebildet, und auch ein Diptychon kann dargestellt sein, wie es etwa an der Wand des Raumes hängt. Mit dem Buchaltärchen besaß Philipp jedoch ein jederzeit und überall für ihn griffbereites Objekt der privaten Andacht, das auch ein auf seine persönlichen Bedürfnisse zugeschnittenes Gebetbuch enthält. Der private Charakter des Buchaltärchens kommt in den Texten und den Bildern des Codex gleichermaßen zum Ausdruck. Im Zentrum der einleitenden Gebete steht die Dreifaltigkeit; in diesem Zusammenhang sei daran erinnert, daß die Kartause von Champmol, die Philipp der Kühne, der Großvater Philipps des Guten und Ahnherr der im Jahre 1363 in Burgund installierten Nebenlinie des französischen Königshauses, in Dijon gegründet und zur Grablege für sein Geschlecht bestimmt hatte, der Trinität geweiht war.