Titel:
Faksimile - Wiener Genesis.
Untertitel / Graf. Technik:
Purpurpergamenthandschrift aus dem 6. Jahrhundert. Vollständiges Faksimile des Codex Theol. Gr. 31 der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien. (Faksimile u. Kommentar, 2 Bde.)
Schlagwort:
Handschriften - Faksimile, Alte Drucke - Faksimile
Bindung / Bildgrösse:
Faksimile: rotbraunes Ldr.; Kommentarbd. OLwd.
Erscheinungsjahr:
1980 / 2010
Buchdaten / Blattgrösse:
4° (35 x 28,5 cm), 48 S. mit 48 Miniaturen; Kommentarbd.: 207 S.
Bemerkung:
Nr. 684 von 900 Exemplaren. Kommentarbd. von Otto Mazal. Sonderaufbindung der Restauflage für Frölich & Kaumann, Berlin, 2010.Die Wiener Genesis (Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. Theol. gr. 31) ist eine illuminierte Handschrift, die wahrscheinlich in Syrien in der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts gefertigt wurde. Sie gehört zu den ältesten gut erhaltenen illustrierten biblischen Kodizes.Der Text ist ein Fragment des Buchs Genesis in der griechischen Septuaginta-Übersetzung. Der Text wird wiederholt abgekürzt. 24 Blätter mit insgesamt 48 Vollminiaturen, die jeweils unter dem Text (zum Teil zweireihig) stehen, sind erhalten. Es wird vermutet, dass es ursprünglich ungefähr 96 Blätter mit 192 Illustrationen waren. Der Kodex ist mit Silbertinte in Unzialschrift auf mit Purpur gefärbtem Kalbspergament geschrieben. Nomina sacra sind in Goldtinte geschrieben. Purpurfarbstoff diente auch zum Färben der kaiserlichen Gewänder.Die Illustrationen sind in einem naturalistischen Stil gehalten, der typisch für die byzantinische Malerei dieser Zeit ist. Das Format der Illustrationen ist ein Übergang zwischen den kleinen, ungerahmten Einzelbildern, wie sie in Schriftrollen üblich waren, und den späteren Bildern der Kodizes. Es gibt sowohl gerahmte wie auch ungerahmte Illustrationen. Die Illustrationen enthalten Vorfälle und Personen, die nicht im biblischen Text vorkommen. Diese stammen vermutlich aus volkstümlichen Ausschmückungen der Geschichte oder aus jüdischen Umschreibungen des Texts.Die Wiener Genesis könnte in derselben Periode und am selben Ort wie der Codex Sinopensis und der Codex Rossanensis gefertigt worden sein.