Autor: / Künstler:
Franz von Retz
Titel:
Faksimile - Von wundersamen Begebenheiten. Defensorium inviolatae virginitatis beatae Mariae.
Untertitel / Graf. Technik:
National Library of Ireland Ms 32,513 (Faksimile u. Kommentar, 2 Bde.)
Schlagwort:
Handschriften - Faksimile, Alte Drucke - Faksimile, Religion, Theologie
Bindung / Bildgrösse:
Faksimile: Grüner Samtbd. goldbestickt; Kommentarbd.: Broschur., beides in Ldr.-Kassette. (18 x 13 x 6 cm)
Verlag:
Müller & Schindler
Buchdaten / Blattgrösse:
Kl.8° (11,5 x 9 cm) Faksimile: 38 Bl., 37 gans. Miniaturen; Kommentarbd.: 272 S., einige Abb.
Bemerkung:
Nr. 103 von 800 Exemplaren. Text deutsch/engl.Mit Kommentarband von Eberhard König. Mit Beiträgen von Ines Dickmann, Gerard Lyne und Kathrin Wagner.- Zwischen 1365 und 1371 studierte der Autor Franz von Retz (um 1343–1427) an der Universität Wien. Nach erfolgreichem Abschluss lehrte er als Sententiarius und wurde später zum Magister und 1388 zum doctor theologiae promoviert.Als Herzog Albrecht III. mit Wirkung vom 21. Februar 1384 die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Wien gründete, berief er Franz von Retz zusammen mit Heinrich von Langenstein und Heinrich Totting von Oyta als Dozenten. Bis 1424 lehrte er an der Universität Wien und war fünfmal Dekan der Theologischen Fakultät. Er war Lehrer von Johannes Nider.Franz von Retz reformierte den Dominikanerorden in Deutschland und orientierte sich dabei u. a. an den Theorien von Raimund von Capun. Er fungierte auch mehrere Male als Sprecher der Universität (Verhandlungsführer) gegenüber dem Landesherren. Er wird als dritter Stifter des Dominikanerkonvents in Retz angesehen. Er war auch Generalvikar der österreichischen und reformierten ungarischen Klöster.Gemeinsam mit Petrus Deckinger vertrat er 1409 die Universität auf dem Konzil von Pisa und wirkte bei den Vorbereitungen des Konzils von Konstanz mit.1427 starb er im Rufe der Heiligkeit.- Spätmittelalterliche Zusammenschau teils mythischer Legenden, teils heilsgeschichtlicher Bilder, mit deren Autorität die jungfräuliche Mutterschaft Mariens bewiesen werden sollte. Eine eindrucksvolle Quelle mittelalterlicher Glaubensvorstellungen und scholastischer Denkstrukturen: "Das Defensorium inviolatae virginitatis beatae Mariae des Franz von Retz gehört zu den erstaunlichsten Werken religiöser Literatur des Spätmittelalters. Es ist ein hervorragendes Beispiel für ein logisches Spiel, in dem der Schatz alter scholastisch gesammelter Gelehrsamkeit in kühnen Denkfiguren eingesetzt wird, um durch eine groteske Behauptung aus der Geschichte von Mensch und Tier in der anerkannten Literatur einen Belege dafür zu gewinnen, dass ein Geheimnis des christlichen Glaubens, das den gesunden Menschenverstand übersteigt, schließlich doch mit dem gesunden Menschenverstand zu vereinbaren ist." (Eberhard König im Kommentarband, S. 57)