Bemerkung:
Mit Widmung des Künstlers. - Seit 1976 ist der Zürcher Gestalter Karl Domenic Geissbühler für die Plakatgestaltung des Opernhauses Zürich und weiterer Theater sowie Kulturveranstaltungen verantwortlich – Oper im Weltformat dokumentiert seine Arbeiten der letzten 22 Jahre, in denen er Hunderte Plakate geschaffen hat – ein faszinierendes Buch und ein visueller Opernführer. Es mag paradox erscheinen: Geissbühler prägte mit seinen Plakaten keinen eigentlichen Stil und hat es dennoch verstanden, dem Opernhaus Zürich über Jahre hinweg eine visuelle Identität zu verleihen, da seine Plakate immer Ausdruck einer bewussten gestalterischen Vision sind. Das Lesen eines Librettos etwa setzt Bilder im Kopf des Gestalters frei – und so wird das Operngeschehen mal symbolisch in einem Motiv verknappt, während auf anderen Plakaten einzelnen Hauptfiguren Hommage erwiesen wird. Manche Plakate funktionieren als farbliches Stimmungsbild, in anderen wird nur der Titel in Szene gesetzt oder ein inhaltliches Fragment herausgegriffen. Souverän, mit Unbekümmertheit gegenüber jeder vermeintlich wichtigen Stiltreue finden sich in K. D. Geissbühlers Plakaten malerische und zeichnerische Umsetzungen neben fotografischen Bildern, Illustrationen neben bildhafter Typografi e und formaler Abstraktion. Die menschlichen Grundthemen Liebe, Hass, Tod und Schönheit werden unerschöpflich variiert. Bild und Schrift verbinden sich dabei in jedem Plakat zu einer neuen, spannungsvollen Gesamtkomposition. - Karl Domenic Geissbühler (*1932) studierte Grafik bei Ernst Keller und Johannes Itten an der Schule für Gestaltung und Kunst in Zürich. Das Studium schloss er mit dem Leistungspreis der Stadt Zürich ab. Nach der Vertiefung seiner Ausbildung an der Kunsthochschule Berlin wurde er als jüngster Art Director in die Werbeagentur von Rudolf Farner aufgenommen. 1964 funktionierte er seine Zweizimmerwohnung zum Wohnatelier um und machte sich sebstständig. 36 Jahre lang prägten seine Plakate das Zürcher Stadtbild. Rund 500 Motive etwarf er in dieser Zeit für das Zürcher Opernhaus, die vielfach prämiert und international ausgestellt wurden. Zu seinem Werk gehören zudem Bühnenbilder und Kostümentwürfe.