Bemerkung:
Links unten signiert. Hinten handschriftliche Adresse des Künstlers.Das Gemälde wurde nach einer Photographie von Paul Senn (1901-1953) gemalt und zeigt den Heimarbeiterinnen-Streik in Eriswil, 1943.Während die grossen Arbeitskonflikte mit dem Landesstreik im November 1918 das Emmental nur am Rande touchierten, kam es im Zweiten Weltkrieg in dieser Gegend erneut zu gewerkschaftlichen Auseinandersetzungen. Auslöser war eine am 11. März 1943 erschienene Fotoreportage der «Nation» über die Arbeitsbedingungen der Heimarbeiterinnen in Eriswil und im Amt Trachselwald. Ins Visier der Autoren und später des Verbandes der Bekleidungs-, Leder- und Ausrüstungsarbeiter (VBLA) war die Firma Wirz & Co. in Eriswil geraten. Unter dem Titel «Kein Lohn – ein Hohn!» wurde eine 80 jährige Frau porträtiert, die seit siebzig Jahren praktisch täglich bis nachts um 10 Uhr unzählige Kinderkleidchen, Höschen, Handschuhe und Strümpfe gestrickt hatte. Dies zu einem Tageslohn von 1 Franken, was ihr umge rechnet einen Stundenlohn von knapp 10 Rappen einbrachte. Auch dieser Fall endete gemäss «Nation» letztlich vor dem Einigungsamt, welches «einstimmig die Forderungen der Heimarbeiterin anerkannt». - Kopp, Werner (1909, Burgdorf -1980, Weiningen), Maler und Grafiker. Landschaften, Bildnisse und Figurenbilder, oft mit sozialen Themen. Karikaturen für Arbeiterzeitungen.