Bemerkung:
Schon aus der Steinzeit gibt es Belege, dass auf Eichstetter Gemarkung Menschen lebten. Auch Überreste einer Villa rustica aus römischer Zeit (3. Jahrhundert) sowie Funde eines alamannischen Gräberfeldes (um 600) geben Zeugnis, dass hier schon sehr lange Menschen siedelten.Eichstetten wird erstmals im Jahr 737 in Zusammenhang mit dem Kloster Murbach urkundlich erwähnt. Der Ort ist eine Gründung der Alemannen, worauf die Endung „-stetten“ hinweist. Im 12. Jahrhundert sind im Ort die Herren von Eichstetten (Burg Eichstetten) nachgewiesen.Im Jahr 1416 kam Eichstetten zur Markgrafschaft Baden, was im 16. Jahrhundert zur Folge hatte, dass der Ort im Zuge der Reformation 1556 evangelisch wurde. Infolge des Dreißigjährigen Krieges ging die Bevölkerungszahl stark zurück, so dass etwa 1659 nur noch 110 Menschen hier lebten. Um 1850 war die Bevölkerung auf 2.860 Personen angewachsen, verringerte sich aber in den folgenden Jahren stark durch Auswanderung nach Amerika.Im 18. Jahrhundert war durch Zuwanderung eine bedeutende jüdische Gemeinde entstanden. Hier wirkte Albert Weill, der Vater des Komponisten Kurt Weill, als Kantor. 1828 wurde eine Synagoge erbaut, die im Verlauf der Reichspogromnacht 1938 von auswärtigen Mitgliedern der SA und SS niedergebrannt und dann abgerissen wurde. Die verbleibenden Juden wurden 1940 in das Internierungslager Camp de Gurs verschleppt.