Bindung / Bildgrösse:
Kart.-Schachtel (25 x 33 cm), 1 Titelblatt, 13 lose Blätter, 1 Textblatt (21 x 29, 5 cm)
Bemerkung:
Eins von 20 Exemplaren (Vom Künstler auf dem Titelblatt signiert und num.). - Peter Beckmann, (geb. 1953), Bochum, Lehrer, Grafiker und Künstler (Autodidakt), zahlreiche Ausstellungen, arbeitet mit Kopiermaschine und Faxgerät und Computer.- Vom mit weitgehenden Vollmachten ausgestattetes politisches Amt in der Zeit der Römischen Republik, das zeitlich befristet war, hat sich der Begriff «Diktator» im modernen Sinn zu einem unumschränkter Machthaber entwickelt. Der in der Regel über Leichen geht. Dass zeigt Peter Beckmann in seiner neuen Totentanz-Grafikfolge «Totentanz mit Diktatoren» deren Grundlage Briefmarken mit dem Konterfei besagter Herren ist.Vertreten sind tote und leider noch lebende Männer die alles tun um an der Macht zu bleiben, Baschar al-Assad und Kim Jong-un sind aktuelle Beispiele. Ausserdem kommen vor: Ceausescu, Chomeini, Franco, Muammar al-Gaddafi, Hitler, Saddam Hussein, Mao Zedong, Mussolini, Pinochet, Stalin, Videla. Die Reihe wäre leider noch fortsetzbar.Starke Männer erfreuen sich in letzter Zeit wieder vermehrter Sympathie. Nach den klaren Machtverhältnissen bis zum Fall der Mauer ist die Welt unruhiger geworden, und vielen Menschen erscheint ein «guter Diktator» wie Putin eine akzeptable Regierungsform. Sieht man das Chaos an, dass nach dem Sturz des jeweiligen Alleinherrscher in Libyen und dem Irak ausgebrochen ist, und dass unzählige Opfer gefordert hat und täglich noch fordert, da fragt man sich ob der Sturz dieser Leute - im nachhinein das kleinere Übel - nicht der falsche Weg war.Würde man Anlog zu Schirachs „Terror“ rückblickend ein Verfahren über Saddam Hussein und Gaddafi einleiten und die BürgerInnen abstimmen lassen, ich bin sicher diese würden freigesprochen werden. Das was danach folgte ist viel schrecklicher.So ist Peter Beckmanns «Totentanz mit Diktatoren» nicht nur eine Anklage sondern auch die Frage ob der Export unsere jungen Demokratie in andere Weltgegenden mit anderen Lebensumständen nicht eine Überforderung für diese Länder ist. Schaut man auf die Schweiz die noch 1847 im Sonderbundskrieg ihre Meinungsunterschiede kriegerisch ausgetragen hat, wobei es zu ca. 100 Toten und etwa 500 Verletzten kam, so sollten wir etwas sensibler sein, was den Export dieser Regierungsform geht. Von den anderen Ländern gar nicht zu reden.Und schaut man sich die Stimmbeteiligung der letzten Jahre an, da fragt man sich ob nicht viele auch bei uns, einen «guten Diktator» gut ertragen würden, solang es Ihnen wohl ist und die nächsten Ferien garantiert.Und wenn wir ganz ganz ehrlich sind, so ist unsere Regierungsform doch ein wenige Folklore, sind doch Banken u. Grosskonzerne mit Ihren Lobbyisten die wahren Lenker dieses Landes. Und nicht die BürgerInnen die den Stimmzettel einwerfen.Aber vielleicht ist das Elend der Diktatur die Grundlage eines Wandels zu einer menschlicheren Gesellschaftsform.Eine Frage die wir nur gemeinsam herausfinden. Beckmanns Grafiken sollen dazu ein Denkanstoss sein!