Bemerkung:
EA. - «Oskar Wälterlin, 30.8.1895 Basel - 4.4.1961 Hamburg, von Basel. [...] Stud. der Germanistik an der Univ. Basel, 1918 Promotion mit der Arbeit "Schiller und das Publikum". Ab 1919 Schauspieler, Dramaturg und Regisseur am Stadttheater Basel, 1925-32 Direktor. W. inszenierte in seiner Basler Zeit rund 150 Opern und Schauspiele, u.a. 1924-25 Richard Wagners Opern "Das Rheingold" und "Die Walküre" in Zusammenarbeit mit Adolphe Appia. 1932 demissionierte er, nachdem seine Homosexualität zum öffentl. Skandal gemacht worden war. 1933 übernahm W. die Stelle des Oberspielleiters am Opernhaus in Frankfurt a.M., das in den folgenden Jahren immer stärker in den Dienst der nationalsozialist. Kulturpolitik gestellt wurde. 1938 wurde er im Zuge einer Politik, die Leitungsstellen städt. Bühnen mit Schweizern zu besetzen trachtete, Direktor des Schauspielhauses Zürich, das er während des 2. Weltkriegs zur wichtigsten deutschsprachigen Bühne mit Uraufführungen u.a. von Werken Bertolt Brechts und nach 1945 Max Frischs und Friedrich Dürrenmatts machte. W. legte, gerade auch vor 1945, ein Schwergewicht auf Klassikerinszenierungen, deren Stoffe im Sinne der Geistigen Landesverteidigung einen Bezug zur Gegenwart ermöglichten, etwa mit Friedrich Schillers "Wilhelm Tell" mit Heinrich Gretler in der Hauptrolle. Insgesamt inszenierte er über 125 Stücke, darunter auch zeitgenössische wie Thornton Wilders "Eine kleine Stadt", die Uraufführungen von Paul Burkhards musikal. Lustspiel "Der schwarze Hecht" (1939) und des eigenen Stücks "Henri G. Dufour" (1961). Sein Film "De achti Schwyzer" (1939) wurde von der Zensur verboten. 1947-61 führte er auch am Opernhaus Zürich Regie, wirkte 1932-60 als Gastregisseur am Stadttheater Basel (1942-44 Schauspieldirektor) und inszenierte in Deutschland, Österreich und Frankreich sowie an Festspielen in Basel, Zürich und 1946-58 in Salzburg. 1961 als Direktor ans Stadttheater Basel gewählt, konnte er sein Amt nicht mehr antreten» (HLS).