Autor: / Künstler:
Evans, M. Blakemore
Titel:
Das Osterspiel von Luzern
Untertitel / Graf. Technik:
Eine historisch-kritische Einleitung
Schlagwort:
Theater, Helvetica - Luzern
Bindung / Bildgrösse:
Broschur.
Verlag:
Theaterkultur-Vlg.
Buchdaten / Blattgrösse:
8°, 324 S., 30 Abb. a. Taf., Fronti.
Zustand:
Umschlag min. gebräunt u. randrissig, Exlibris, sonst gutes Exemplar.
Bemerkung:
(= Schweizerisches Theaterjahrbuch, Nr. 27).- Ab 1453 ist für Luzern eine Osterspieltradition mit achtzehn Aufführungen in einem Zeitraum von 163 Jahren dokumentiert. Zur Förderung der O. und zur Festigung des katholischen Glaubens gegenüber der Reformation wurde um 1470 die Bruderschaft zur Dornenkrone gegründet, zu deren Mitgliedern nicht nur Kleriker, sondern auch Angehörige der Patrizierfamilien zählten. Gemeinsam mit dem Stadtrat übernahm sie die Leitung, Aufsicht und Finanzierung der Aufführungen und beschloss, diese in regelmässigen Abständen abzuhalten. Da aus der Zeit vor 1545 keine Spieltexte vorliegen und für jene danach nur fragmentarische, ist wenig über die Entwicklung des Spiels bekannt. Fest steht, dass bereits um 1480 zwei Spieltage zur Aufführung benötigt wurden. Von 1545 bis 1583 lassen sich einzig bei den Bühnenanweisungen Änderungen feststellen. Für die Aufführung von 1597 unterzog Cysat den Text einer gründlichen Überarbeitung. Die Gründe lagen wohl in der Konkurrenz durch das seit den siebziger Jahren des 16. Jahrhunderts in Luzern praktizierte Jesuitentheater und im Wunsch nach grösserer Prachtentfaltung. Er kürzte die Lehrsprüche, verbesserte die Reime und schrieb zwei neue Akte. Da die geplante Spielzeitverlängerung auf drei Tage nicht gewährt wurde, kürzte er den überlieferten Text bis zur Verstümmelung. Für die letzte Aufführung von 1616 wurde die überarbeitete Fassung gewählt; die neuen Akte jedoch, die sich nicht bewährt hatten, wurden weggelassen.