Untertitel / Graf. Technik:
Eien Untersuchung von Parteitheorie und -praxis in der Sowjetunion und in den osteuropäischen Volksdemokratioen im Licht des Statuts der Kommunistischen Partei der Sowjetunion.
Bemerkung:
Se- László Révész (10.8.1916 Kecskemét (Ungarn), 4.11.1999 Bern) ref., Ungar, ab 1971 von Bern. Sohn des László, Juristen, und der Erzsébet Muraközy. 1) Jolán Héjjas, 2) Etel Ferenczi, Medizinerin. Rechtstud. und Promotion in Szeged. 1944 sowjet. Kriegsgefangenschaft, 1947 Rückkehr nach Ungarn und Prof. an der Rechtsakad. von Kecskemét. Ab 1949 o. Prof. für Rechtsgeschichte an der Univ. Budapest. 1956 Vorsitzender des revolutionären Komitees der Universität, 1957 Flucht in die Schweiz. Ab 1959 erster wissenschaftl. Mitarbeiter des Schweiz. Ost-Instituts, ab 1962 Lehrbeauftragter für Staat und Recht in den Oststaaten an der Univ. Freiburg, 1968 Honorarprofessor. R. hielt zahlreiche Gastvorlesungen an versch. Universitäten in der Schweiz und in Deutschland und publizierte zu Themen der gesellschaftl. Entwicklung in Osteuropa und im Sowjetkommunismus.- Das Schweizerische Ostinstitut (SOI) gegründet von Pter Sager war ein von 1959 bis 1994 bestehendes Dokumentations- und Fachinformationszentrum in der Schweiz über die kommunistischen Länder, insbesondere über die Ostblockstaaten.Genoss das SOI anfänglich noch einen breiten gesellschaftlichen Rückhalt – im beratenden Ausschuss waren anfänglich Vertreter aller wichtigen politischen Parteien vertreten – geriet das Institut immer mehr in Kritik. Insbesondere das Aufbegehren der Nachkriegsgeneration und die Identitätskrise der Schweizer Gesellschaft 1968 sowie die weltpolitische Entspannung in den 1970er-Jahren bedeuteten dabei Wendepunkte. In der öffentlichen Wahrnehmung nahm die Bedrohung durch die Sowjetunion ab, und auch das SOI zielte immer mehr auf die Gefährdung «von innen». In Gruppierungen der Neuen Linken, die von Moskau und Peking gesteuert seien, sah das SOI eine Gefahr für die offene Gesellschaft. Gefahr drohte laut dem SOI insbesondere durch die Friedensbewegung, die Antikernkraft-Bewegung und die angeblich sowjetkommunistisch unterwanderten Medien, welche zu den «neuen sowjetischen Angriffslinien» zählten. Sager selbst war ein vehementer Befürworter von Kernkraftwerken, was ihn in den 1980er-Jahren weiterer Kritik aussetzte. Das SOI wurde zu einer immer umstritteneren Einrichtung und verlor zunehmend an gesellschaftlichem Rückhalt. 1975 trat das letzte sozialdemokratische Mitglied aus dem beratenden Ausschuss des SOI aus. Kritiker stellten Sager immer wieder als Marionette Washingtons dar. Tatsächlich sollte das SOI nach Plänen des Direktors des niederländischen Geheimdienstes Louis Einthoven zu einem zentralen Baustein des antikommunistischen Interdoc-Netzwerkes werden und dazu auch Gelder von der CIA erhalten, was Sager aber abgelehnt habe, da er die Kontrolle über das Institut nicht habe verlieren wollen.In den 1980er-Jahren fiel das SOI vor allem dadurch auf, dass Peter Sager und seine Mitstreiter mit Medienanalysen die angebliche kommunistische Unterwanderung des schweizerischen Mediensystems zu beweisen versuchten Insbesondere die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) geriet dabei in die Schusslinie des SOI.