Bemerkung:
EA. - «Friedrich Schneider, 23.9.1886 Solothurn, 30.1.1966 Sarnen, konfessionslos, von Brügg und Basel. [...] Kunstglaserlehre krankheitshalber abgebrochen; 1905-12 Wanderschaft in der Schweiz, im Elsass und in Deutschland. 1912 in Zürich, 1913-16 in Basel Zentralsekretär des Verbands der Handels- und Transportarbeiter, 1916 Arbeitersekretär und 1917-20 Redaktor des "Vorwärts". 1920-23 Regierungsrat von Basel-Stadt (Inneres), 1921-23 nebenamtl., 1923-37 vollamtl. Redaktor der "Basler Arbeiter-Zeitung" und Parteisekretär der SP. 1937-53 Verwalter der Öffentl. Krankenkasse (ÖKK), 1943-63 Präs. des Schweiz. Verbands der ÖKK, 1941-64 Mitglied des leitenden Ausschusses des Konkordats schweiz. Krankenkassen. S. begann seine gewerkschaftl. Karriere 1905 in Strassburg. In Basel stieg er im 1. Weltkrieg zum führenden Funktionär auf. Im Oltener Aktionskomitee stimmte er 1918 gegen den Abbruch des Landesstreiks, was ihm 1919 sechs Monate Festungshaft in Savatan eintrug. Nach der Spaltung der SP schloss er sich kurz der KP an, gründete im Sept. 1921 die Unabhängige KP und kehrte Ende Jahr in die SP zurück. Diese vertrat er 1917-20, 1923-53 und 1956-64 im Gr. Rat des Kt. Basel-Stadt (Präs. 1945), 1919-39 und 1941-51 im Nationalrat (jeweils abgewählt) sowie 1961-66 im Verfassungsrat beider Basel. 1920-22 gehörte er zu den wichtigsten Verfechtern einer Schweiz. Arbeiterunion. Zu Beginn des 2. Weltkriegs vertrat S. radikale Positionen ("Hammer oder Amboss?" 1940); dann rückte er nach rechts, was z.B. sein Antrag auf Ausschluss der PdA-Mitglieder aus dem Staatsdienst im Gr. Rat von 1952 belegt. Sein autoritäres Gehabe stiess in der Nachkriegszeit auf Ablehnung» (HLS).