Bemerkung:
Beat Sterchi kennt man als Autor, der seine Texte auf unvergleichliche Art vortragen kann, in einem Tonfall, den man nicht vergisst. In 'Aber gibt es keins' zeigt er seine Texte, denn oft sind sie wie Bilder: Wortbilder. Und hier zählt alles, die Typographie, die Schriftgrösse, jedes Wort. 'Sieben Tage Venedig' lesen wir beispielsweise, und darunter in fetten Grossbuchstaben: 'Heute kein Auto gesehen', sieben Mal. Ob damit ein glücklicher Umstand gemeint ist oder einfach Pech, das bleibt offen. Dass es vertrackt ist, scheint indessen klar.In der Tradition der 'konkreten Poesie' zeigen Sterchis Wortbilder, was die Mitgift der Sprache ist: Die Wörter sind aufgeladen mit kleinen und kleinsten Geschichten, und manchmal reicht es, diese Wörter miteinander bekannt zu machen, sie zusammenzubringen, sie erzählen zu lassen.Den Wortbildern gegenüber stehen in diesem Band kurze Gedichte, in welchen die Sprache beim Wort genommen wird. Kleine Sprachbeobachtungen am Rande des Alltags, der Redegewohnheiten, der stillen Übereinkünfte, der Beiläufigkeiten. Und auch hier erweist sich Beat Sterchi als höchst aufmerksamer und begnadeter Chronist des Alltags. Als einer, der genau hinhört und mit wenigen Worten die Augen öffnen kann.