Bemerkung:
Dt. Erstausgabe.- Musa Beksultanow hat sich als Autor von Erzählungen und Novellen einen Na-men gemacht – psychologischen, traumartig-unheimlichen, fragmentarisch-experimentellen und lyrischen. Schlüsselthema ist die Suche nach Identität, dem eigenen Ich. Denken und Handeln seiner Figuren beruhen auf zentralen Werten des nationalen Selbstbewusstseins, die in Vergessenheit zu geraten drohen. Er setzt sich kritisch mit existentiellen Fragen – Liebe, Enttäuschung, Verlust, Tod – auseinander und schildert im Spiegel seiner Figuren, wie sich deren innere Konflikte unter äußerem Zwang zuspitzen. Wie andere tschetschenische Autoren nimmt auch Beksultanow das Thema Krieg und Deportati-on auf (Wer klopft nachts an deine Türe, Ererbtes Haus). Die Einzelschicksale stehen für die Tragödie des ganzen Volkes. Seine profunden Kenntnisse von Sprache, Geschichte und Ethnographie Tschetscheniens nutzt Beksultanow, um Vergangenheit und Gegenwart seines Landes literarisch auf- und weiterleben zu lassen, wie in der berührenden Gestalt des Vaters in Ferne Gestade des Lebens. Diese Gabe hat ihm den Ruf eingetragen, der „tschetschenischste“ Schriftsteller Tschetscheniens zu sein.