Bemerkung:
EA. Dies sind keine beruhigenden, schönheitstrunkenen Verse, die unter der weißen Filzkappe daherkommen. Der Autor ist in Mazedonien geboren, hat in Kosovo die albanische Sprache und Lebensart gelernt – und auch, sich für die Rechte der Albaner einzusetzen. Letzteres büßte er mit Gefängnis, emigrierte später in die Schweiz, lernte hier Deutsch. In diesem Deutsch und aus seinen Erfahrungen schreibt er seine Gedichte zu Menschen und Tieren, zu inneren Katastrophen und äußeren Freuden, zu schwieriger Heimat und gelebter Fremde. Die bildhafte Sprache erinnert an kräftig geführte Holzschnitte, mit denen durchaus auch zarte, gar zärtliche Bilder möglich sind. Isuf Sherifis Gedichte reiben sich ununterbrochen am Leben; dadurch bekommen wir ungewohnte, kritische, belebende Einsichten zu Dingen und Ideen, mit denen wir leben.- Isuf Sherifi wurde 1967 in Tetovo (Mazedonien) geboren. Er studierte an der Philosophischen Fakultät Prishtina (Kosovo) albanische Sprache und Literatur. 1989 wurde er wegen seines Engagements für die Rechte der Albaner mehrere Jahre inhaftiert. Nach der Haft hörten die politischen Regressionen nicht auf; er emigrierte in die Schweiz. Seine bis 2010 erschienenen Bücher etablierten den Autor als einen der wichtigsten Lyriker im albanischen Sprachraum und in der Diaspora. Als Ergebnis vieler schweiz-albanischer Dichtertreffen entstand,mit Isuf Sherifi als Herausgeber, die Anthologie Blick durchs geöffnete Fenster / Vështrim nga dritarja e hapur, zweisprachige Gedichte deutsch- und albanischsprachiger AutorInnen in der Schweiz. Isuf Sherifi lebt in Wittenbach und schreibt Lyrik, Prosa und Essays. Seine literarischen Werke sind in Zeitschriften und Zeitungen in Mazedonien, Kosovo, Albanien und in der Diaspora veröffentlicht.