Buchdaten / Blattgrösse:
4°, farb. u. mont. Frontispiz, 72 S., 16 Taf., 22 Textabb.
Bemerkung:
EA. (= Neujahrsblatt der Zürcher Kunstgesellschaft für 1913). - «Albert Welti, geboren 18.2.1862 Zürich, gestorben 7.6.1912 Bern, ref., von Zurzach und Zürich. [...] Nach dem Realgymnasium in Zürich Besuch der kaufmänn. Abteilung der Industrieschule. Unterricht beim Kupferstecher Johann Konrad Werdmüller, 1880 Beginn einer Fotografenlehre, 1881 Übersiedlung nach München, 1882 dort Eintritt in die Akademie. 1886 Rückkehr nach Zürich. W. war 1888-91 Schüler und Gehilfe von Arnold Böcklin, der seine Laufbahn massgeblich beeinflusste, und arbeitete dann als freischaffender Künstler, lange Jahre unterstützt vom Mäzen Franz Rose von Doehlau. 1895 liess sich W. in der Umgebung von München nieder. 1897 bildete er sich als Radierer weiter. Neben regelmässigen Aufenthalten in der Schweiz unternahm er Reisen nach Berlin und Dresden (1897) sowie nach Italien (1899). 1901 verkaufte er erstmals ein Bild an die Eidgenossenschaft; 1908 beauftragte ihn der Bund mit der Ausführung des grossen Wandbilds für den Ständeratssaal im Bundeshaus, wofür W. das Thema "Die Landsgemeinde" wählte. Er kehrte in die Schweiz zurück und erarbeitete Skizzen, Entwürfe und Details für das Wandbild, das der Maler Wilhelm Balmer erst nach seinem Tod fertigstellen sollte. W.s Werk steht zwischen Tradition und Moderne. Bedeutend sind seine Radierungen ("Die Fahrt ins 20. Jh." 1899, "Der Ehehafen" 1906). W. führte die Gedankenmalerei seines Lehrers Böcklin über in eine mit dem Traum und dem Unbewussten verbundene Bildwelt ("Nebelreiter" 1896, "Walpurgisnacht" 1896-97), in der sich surrealist. Tendenzen der Malerei des 20. Jh. bereits ankündigen. 1912 Dr. h.c. der Univ. Zürich. 1912 Gedächtnisausstellungen im Kunsthaus Zürich und Kunstmuseum Basel» (HLS).