Bemerkung:
Die Ausstellung «R.A.W» im Kunstmuseum Appenzell und der Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, inspiriert von dem 1959 von Kurt Vonnegut publizierten satirisch-absurden Anti-Kriegs-Roman «The Sirens of Titan», lässt existentielle poetische Stimmen gegen den Unsinn der Zeitgeschichte erklingen. Mit über 90 Werken (Malerei, Video, Plastik, Textarbeit, Fotografie, Sound, Performance, Installation) stellen 10 Künstlerinnen der Ohnmacht des Augenblicks die Macht des Schöpferischen entgegen und zeigen, dass die Welt keineswegs so angenommen werden muss, wie sie gerade erscheint.Judith Albert, Miriam Cahn, Valérie Favre, Asi Föcker, Agnès Geoffray, Roswitha Gobbo, Diana Michener, Martina Morger, Suzanne Treister, Birgit Widmer wagen in zehn «Raumbildern» die grosse Erzählung von Liebe, Feminismus, Wissen, Krieg, Dasein, Humor, Erinnerung, Traum, Kosmos, Landschaft, Politik, Licht und Tod.Realität, Artefakt und Wahrheit verbinden sich in den künstlerischen Interventionen zu einem Gegenentwurf zu den traurigen Bildern der Gegenwart, als würde diese von dem Jupitermond Titan aus betrachtet und gedeutet werden. Jede der Künstlerinnen reflektiert und transformiert die Vielschichtigkeit der Welt – und obwohl die Kunst sicher nie den Planeten, geschweige das Menschsein reparieren kann, kann sie kraft der ästhetischen Imagination jene geistige und emotionale Synthese in Gang setzen, die den Erlebnissen Sinn und Sinnlichkeit verleiht.