Bemerkung:
Carl Andre (US) gehört zu den wichtigsten Bildhauern des 20. Jahrhunderts. Er wird der Minimal Art zugerechnet, die Kunstform,die Mitte der 1960er Jahre die bildende Kunst grundlegend veränderte. Berühmt wurde Carl Andre mit seinen linien- und rasterförmigen Skulpturen, mit denen er den Begriff „sculpture as place“ prägte.Mit Texten von Gavin Delahunty, Lynn Kost und Valerie Mavridorakis.In den Jahren 1958 – 1965, vor seinem Durchbruch als Bildhauer, widmete er sich intensiv der Poesie, die zur Keimzelle für sein gesamtes künstlerisches Werk werden sollte und integraler Bestandteil seines Schaffens blieb. Die Ausstellung zeigt 645 Seiten seiner Gedichte und wichtige Skulpturen aus der Zeit von 1958 – 1969, die inhaltliche und formale Zusammenhänge im Werk des Künstlers verdeutlichen. Die Arbeiten von Carl Andre gehen vom Material, von der Serie, der Reihe und der Gitterstruktur aus. Die Materialeinheiten werden aneinandergereiht und bilden ein Ganzes, ohne eine physische Verbindung einzugehen. Carl Andre stapelt, listet, verteilt, ordnet und platziert Buchstaben und Worte auf dem Raum eines Blattes zu Gedichten. Im Gegensatz zu den Skulpturen lassen sich die Gedichte über den formalen Zugang hinaus auch vom Inhalt her erschliessen. Dem Leser eröffnet sich ein weitreichendes historisches und kulturelles Referenzsystem aus Geschichte, Philosophie und Kunst, das zudem an persönliche Erlebnisse, Gedanken und Beobachtungen des alltäglichen Lebens von Carl Andre gekoppelt ist.Die zahlreichen Gedichte in der Ausstellung verdeutlichen die elementare, kartographische, Gegensätze vereinende Arbeits und Denkweise von Carl Andre, die bisher kaum beleuchtet wurde aber grundlegend für sein gesamtes Werk ist. Die Ausstellung wurde in Absprache mit dem Künstler kuratiert. Text deutsch/english.- s Gavin Delahunty writes, "Carl Andre has also made an art of words." On the occasion of the Carl Andre exhibition at the Museum zu Allerheiligen in Switzerland, JRP|Ringier is publishing a retrospective monograph which presents the artist’s poems. Carl Andre lays words on paper just as he lays pieces of metals or bricks on the floor. Formed by letters piled up in blocks of words assembled together, on top of each other, these poems, which he has written since the 1960s, arise as "sculptural configurations." In the tradition of concrete poetry, words become adjustable entities moved around and placed within the limits of the space of the sheet of paper in order to create new configurations and patterns, and eventually new works of art. "Andre [ … ] understands the word as a concrete module, similar to the squares of industrial metal, wooden timbers, or bricks in his signature three-dimensional pieces," writes Rob Weiner. The book includes essays by art historians Gavin Delahunty and Valérie Mavridorakis, as well as curator Lynn Kost, and situates Carl Andre's written works within their initial context in the 1960s at a time when Minimalism was being defined.