Bemerkung:
Ausstellungskatalog. Red. des Katalogs: Dieter Schwarz. Franz. Übers.: Patricia Nussbaum-Allain]. Text deutsch/franz.- Andreas Christen (1936–2006) zog 1955 nach Zürich, wo er für das Modeunternehmen Robert Ober als Schaufensterdekorateur arbeitete. Von 1956 bis 1959 absolvierte er als einziger Student die Versuchsklasse für Produktform an der Kunstgewerbeschule Zürich beim Bauhaus-Absolventen Hans Fischli. Danach begann er mit seiner selbstständigen Tätigkeit als Designer.1960 schuf er die ersten «Monoforms», worauf ihn Max Bill 1960 in seine Ausstellung «Konkrete Kunst: 50 Jahre Entwicklung» im Zürcher Helmhaus aufnahm. Von 1967 bis 1972 hielt sich Andreas Christen regelmässig in den USA auf, wo er für den Möbelhersteller Knoll International mit dem Designer Don Albinson zusammenarbeitete und das Christen Office System entwickelte. 1966 und 1967 arbeitete HR Giger als Angestellter von Andreas Christen in dessen Büro in Zürich, wo er an dessen Möbelentwürfen für Knoll International mitwirkte.1971 und 1972 unterrichtete Andreas Christen im Rahmen eines Lehrauftrages an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Ab 1964 arbeitete er mit dem Möbelhersteller Lehni AG, Dübendorf, zusammen und entwarf einen grossen Teil des Möbelprogramms, das heute noch produziert wird. 1974 entwickelte er für die Ernst Schweizer AG Metallbau, Hedingen/ZH den Briefkasten B74, der sich in der Schweiz als Standardprodukt durchgesetzt hat. 1989 wurde er Präsident der Schweizerischen Eidgenössischen Kommission für Angewandte Kunst. Ab 1981 arbeitete Andreas Christen eng mit der Galerie Annemarie Verna (Annemarie und Gianfranco Verna) in Zürich zusammen. 1990 nahm er am Wettbewerb zu Gestaltung der Westseite der Bahnhofshalle des Hauptbahnhofs Zürich teil und belegte den 2. Platz, schlussendlich wurde 1992 der Entwurf von Mario Merz realisiert.