Bemerkung:
Kleiderkunst oder Kunstkostüm — wie immer man diese zwischen Mode, textiler Handarbeit und -hoher, Kunst anzusiedelnden Werke überwiegend weiblicher Kreativitat auch nennen mag — sie haben so gut wie nichts gemein mit den Stoffgebilden professioneller Couturiers, auch nicht mit den meist auf dekorative Flächenwirkung angelegten Textilerzeugnissen gewerblicher Manufakturen. Jedes Stück ist ein Unikat und dient dementsprechend der Selbstdarstellung nur eines Trägers: Erst die Individualität desjenigen, den sie schmückt, bringt diese Spielart moderner Körperkunst recht zur Geltung. Julie Schafler Dale hat das Entstehen der •Art to wear«-Bewegung unmittelbar miterlebt. Als engagierte Förderin der meisten von ihnen stellt sie hier rund sechzig amerikanische Kleider-Künstler vor. Sie berichtet von ihren oftmals autodidaktischen Anfängen, ihren Ideen, Techniken und Konzepten, läßt die Künstler aber auch selbst zu Wort kommen und ihre in exzellenten Farbwiedergaben vorgestellten Werke erklären. Dabei zeigt sich, daß Nostalgie und handwerklicher Traditionalismus beim Zustandekommen der Arbeiten eine eher beiläufige Rolle spielen. Als stärkste Triebkraft dieser faszinierend vielgestaltigen Kunst erscheint vielmehr der Wunsch, neue Sinneserfahrungen zu vermitteln. Damit, wie im Beschwören magischer und mythischer Bildwelten, tritt »Art to wear« als Gegenströmung auf zu den lebensbedrohenden Kräften unserer Zeit.(Klappentext).