Autor: / Künstler:
Erasmus von Rotterdam - Rudolf Gwalther; Heinrich Vogtherr
Titel:
Novi Testamenti aeditio postrema, per Des. Erasmum Roterodamum
Untertitel / Graf. Technik:
Omnia picturis illustrata, accesserunt Capitum argumenta, Elegiaco carmine Rodolpho Gualthero authore conscripta
Schlagwort:
Alte Drucke - Bibeln, Illustr. Bücher - allgemein
Bindung / Bildgrösse:
Pgt. d. Zt. m. Blindpräg., auf 4 Bünden
Buchdaten / Blattgrösse:
Kl.8°, [Orig.-Titelbl. fehlt, dieses sauber auf altem Papier faksimiliert und eingebunden] 7 Bl. «Paraclesis», Bl. 1 - 304 m. 127 Holzschnitten im Text u. Initialen in Holzschnitt, 20 Bl. «Argumenta capitum in omnes Novi Testamenti libros»
Zustand:
Es fehlt das Orig.Titelbl. mit der Zueignung verso. - Pgt. fleckig, Hinterdeckel m. Verlust in oberer Ecke (1 x 5 cm), Schliessen u. Lasche unvollständig, kl. Rückenverlust am Kopf, vord. Vs. u. 1 Bl. der «Paraclesis» lose u. randrissig (zudem 1 Bl. tlw. lose), 8 Holzschnitte (wenig könnerhaft) in Rot u. tlw. 2. Farbe handkoloriert, 3 Bl. rissig (1 tief), tlw. etw. fingerfleckig.
Bemerkung:
VD 16 B 4273, Vischer C 374. Die Holzschnitte von Heinrich Vogtherr. - «Rudolf Gwalther, 2.10.1519 Zürich - 25.12.1586 Zürich, ref., von Zürich. Sohn des Andreas Walther, Zimmermanns. ehelicht 1541 Regula Zwingli, Tochter des Huldrych Zwingli, dann 1566 Anna Blarer, Tochter des Thomas, Bürgermeisters von Konstanz. G. war 1528 Heinrich Bullingers Schüler, der den Waisen 1532 zu sich aufnahm. 1538-41 studierte G. in Basel, Strassburg, Lausanne und Marburg. 1542 wurde er ref. Pfarrer in Zürich (St. Peter), 1546 Dekan des Zürichseekapitels und 1575 als Nachfolger von Bullinger erster Pfarrer Zürichs am Grossmünster. Er wirkte nicht nur als bedeutender Prediger, sondern trat auch als Verfasser lat. Gedichte, Übersetzer (u.a. Psalter auf Deutsch, über 100 Auflagen; auf Lateinisch "Opera Zvinglii" 1544-45) und Herausgeber hervor. Nachdem seine Predigten gegen den Papst als Antichrist 1546 zu Klagen der kath. Orte an der Tagsatzung geführt hatten, veröffentlichte er erst wieder ab 1551 dt. Predigten. Bis ins 18. Jh. blieben seine lat. Homilien zu den Evangelien, zur Apostelgeschichte, zu einigen Paulus-Briefen und zu den zwölf kleinen Propheten (1553-84, bis 1619 aufgelegt) sowie die "Archetypi homiliarum" (1587-1612) als gedruckte Konzepte eigener Predigtreihen viel benutzte Vorlagen. G. unterhielt einen weit reichenden Briefwechsel und übte auf die engl. Staatskirche Einfluss aus»; «Heinrich Vogtherr, 1490 Dillingen an der Donau - 1556 Wien, ab 1526 Bürger von Strassburg. Sohn des Konrad, Arztes, und der Anna (Nachname unbekannt). 1505-08 Lehre vermutlich beim Maler und Holzschneider Hans Burgkmair dem Älteren in Augsburg. 1514-18 in Leipzig, danach wieder in Augsburg, 1526-42 in Strassburg und ab 1550 auch Augenarzt am kaiserl. Hof in Wien. Als Illustrator hinterliess V. Werke hist., geogr. und religiösen Inhalts, als Verfasser ein vorlagenbuchartiges, mehrfach aufgelegtes und übersetztes Kunstbüchlein, medizin. Traktate sowie reformator. Schriften, die er auch unter dem Namen Satrapitanus veröffentlichte. Er fertigte im Auftrag des Zürcher Buchdruckers Christoph Froschauer, bei dem er 1544-46 wohnte, über 400 Holzschnitte für dessen Foliobibel von 1545 und für Johannes Stumpfs "Chronik der Eidgenossenschaft" (1547/48) solche mit Veduten und Kampfszenen» (HLS).