Autor: / Künstler:
Sandberg, Herbert
Titel:
Erinnerungen an Bertold Brecht
Untertitel / Graf. Technik:
5 Holzschnitte
Schlagwort:
Illustr. Bücher - Originalgrafik
Bindung / Bildgrösse:
Flügelmappe mit Blindprägung u. losen Blätter
Verlag:
Staatlicher Kunsthanderl der DDR
Buchdaten / Blattgrösse:
43 x 31 cm
Zustand:
Mappe mit kleinsten Stockflecklein, sonst tadellos
Bemerkung:
Nr. 113 von 200 Exemplaren auf handgeshöpftem Bütten gedruckt. Alle Blätter rechst unten sign. u. dat. Mit Widmung des Künstlers a. Titelblatt. Erschien zum 80. Geburtstag Brechts.- Herbert Sandberg (1908-1991 in Berlin), Grafiker und Karikaturist. Er wurde vor allem durch Karikaturen in der von ihm geleiteten Zeitschrift Ulenspiegel, seine Brecht-Skizzen und seine Kolumne Der freche Zeichenstift in der Zeitschrift Das Magazin bekannt. Nach einem Studium an der Kunstgewerbeschule Breslau 1925/26 und an der dortigen Staatliche Akademie für Kunst und Kunstgewerbe bei Otto Mueller arbeitete Herbert Sandberg von 1928 bis 1933 für verschiedene Berliner Zeitungen (Berliner Tageblatt, Wahrer Jacob u. a.). 1929 trat er der Assoziation revolutionärer bildender Künstler (ARBKD) bei. Aufgrund seiner illegalen Tätigkeit in der KPD und wegen aktiver Nazigegnerschaft wurde er 1934 mit dem Tatvorwurf „Vorbereitung zum Hochverrat“ im Zuchthaus Brandenburg inhaftiert, von 1938 bis Kriegsende war Sandberg als Jude und Kommunist im KZ Buchenwald eingekerkert. 1944 entstanden dort 18 Zeichnungen aus Ruß und Schlämmkreide, die er später im Zyklus Eine Freundschaft veröffentlichte.Karikatur Hermann KantsNach dem Zweiten Weltkrieg wurde Sandberg zusammen mit Günther Weisenborn von Dezember 1945 bis August 1950 Mitherausgeber der Satirezeitschrift Ulenspiegel. In der Zeit von 1947 bis 1961 entstanden in gemeinsamer Arbeit mit seiner Frau Eugenie zahlreiche Bühnenbilder für Berliner Theater unter dem Namen Sandbergkollektiv. Eugenie Sandberg (1923–1996) war ausgebildete Bühnen- und Kostümbildnerin. Anfänglich arbeitete auch Sandbergs Schwägerin Rosemarie Spies mit, die heute eine bekannte Keramikerin ist. Von 1954 bis 1957 war Herbert Sandberg als Nachfolger von Cay von Brockdorff Chefredakteur der Zeitschrift Bildende Kunst. Danach arbeitete er freischaffend in Berlin, wo er in der sogenannten Intelligenzsiedlung in der Straße 201 wohnte. Von 1970 bis 1972 unterrichtete er als Gastdozent an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. 1972 wurde er zum Professor ernannt. Herbert Sandberg war Mitglied der Akademie der Künste der DDR.1976 protestierte Herbert Sandberg zusammen mit Fritz Cremer und Theo Balden mit der Erklärung Vielleicht könnte man die getroffene Maßnahme noch einmal überdenken gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns.Von 1981 bis zu seinem Tod war Herbert Sandberg mit der Schauspielerin Lilo Grahn (1943–2007) verheiratet.