Untertitel / Graf. Technik:
Von Antiquaren, Pfahlbaufischern, Altertümerhändlern und Pfahlbaumythen
Bemerkung:
(= Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft, Bd. 71). Aus Anlass des Jubiläums «150 Jahre Pfahlbauforschung in der Schweiz» und in Anbetracht der Tatsache, dass die Antiquarische Gesellschaft in Zürich vom Pfahlbaupionier Ferdinand Keller gegründet wurde, ist das vorliegende Neujahrsblatt den Anfängen und der Entwicklung dieser Forschungsdisziplin gewidmet.Die Entdeckung von Pfählen, Steinwerkzeugen, Knochen und Scherben in Obermeilen im Januar 1854 und deren umgehende Deutung durch Ferdinand Keller markieren den Beginn der schweizerischen Pfahlbauforschung. Diese Entdeckung und die Arbeiten Kellers erregten grosses Aufsehen. Plötzlich traten vorgeschichtliche «nationale» Kulturen ins Bewusstsein breiter Bevölkerungskreise, und die noch kaum institutionalisierte Urgeschichtsforschung wurde zu einer europaweit beachteten Studienrichtung.Dieser Band enthält elf fundierte Beiträge von neun Autorinnen und Autoren. Nebst der eigentlichen archäologischen Entdeckungs- und Wissenschaftsgeschichte stehen deren hauptsächlich beteiligte Akteure und Institutionen im Zentrum. Aber auch der noch nicht behördlich geregelte Umgang mit den Funden sowie die lukrativen Aktivitäten der Antiquare, Pfahlbaufischer, Sammler und Händler werden anhand von Textquellen anschaulich geschildert. In weiteren Beiträgen wird aufgezeigt, wie das «Pfahlbaufieber» in Welt- und Landesausstellungen, im Schulbuch, ja sogar in der Architektur seinen Niederschlag fand. Den Abschluss bilden Einblicke in die Technik der Funddokumentation sowie eine aktuelle Bestandesaufnahme der zürcherischen Seeufersiedlungen.