Zustand:
Rücken etw. gebräunt, etw. unfrisch, Blattränder etw. gebräunt, zahlreiche saubere Unterstreichungen in farbiger Tinte.
Bemerkung:
EA. (= Basler Beiträge zur Geschichtswissenschaft, Bd. 61). - «Joseph Anton Felix vonBalthasar, 11.1.1737 Luzern, 8.4.1810 Luzern, kath., von Luzern. [...] B. führte das Prädikat "von" nie in seiner Unterschrift, er zeichnete nur mit Felix B. Bis Frühling 1753 besuchte er das Jesuitengymnasium in Luzern (ohne Abschluss), dann bis 1755 die königl. Akad. in Lyon, wo er naturwiss., philosoph. und hist. Stud. betrieb. Sein erster Lehrer in Gesch. war sein Vater.1755 wurde B. Mitglied des Gr. Rats von Luzern, 1759 des Stadtgerichts. Er war 1759-61 Landvogt von Büron, ab 1763 Kleinrat, 1765-71 Spitalherr, 1770-73 Ratsrichter, 1771-75 und 1787-89 Landvogt im Entlebuch, 1775-85 Seckelmeister, um 1795 Salzdirektor, um 1800 Präs. der Stadtverwaltung.Von 1762 an war B. Mitglied der Helvet. Ges., zu deren Gründung er zusammen mit Isaak Iselin den Anstoss gegeben hatte. B. war einer der gebildetsten Luzerner Patrizier, der mehrere wichtige polit. Ämter bekleidete. V.a. aber war er unermüdl. Sammler, Geschichtsforscher und Schriftsteller. Die Bedeutung des Aufklärers B. liegt primär in der geistigen Vermittlertätigkeit, die er durch seinen umfangreichen Briefverkehr mit bedeutendsten Vertretern des Geisteslebens in der Schweiz pflegte, insbes. solchen der ref. Orte. Sein Vater vermittelte ihm erste Kontakte mit Prof. Johann Rudolf Iselin in Basel und Samuel Engel in Bern. Durch den Luzerner Arzt Moritz Anton Kappeler lernte er den Berner Historiker Gottlieb Emanuel von Haller kennen, mit dem er hist. Arbeiten austauschte. Für B.s schriftsteller. Tätigkeit wichtig wurde die Freundschaft mit dem Zuger Beat Fidel Zurlauben, sowie mit Pfarrer Bernhard Ludwig Göldlin in Inwil (LU), mit dem er u.a. Reformpläne für das Luzerner Jesuitengymnasium zu verwirklichen suchte. B.s hist. Schriften hatten meist eine bessere Kenntnis der eidg. Gesch. bei der Jugend zum Ziel, wie er sie in den "Neujahrsgeschenken, der luzern. Jugend gewidmet" (1775-89) anstrebte.Folgenschwerste Publikation B.s wurde die rechtsgesch. Schrift "De Helvetiorum juribus circa sacra" (1768), in der er die Rechte der Eidgenossen in geistl. Dingen darlegte. Er trat darin als entschiedener Verfechter des Staatskirchentums auf, wie es schon sein Vater und der Grossvater Johann Karl (->) vertreten hatten. Bei der Begründung der staatskirchl. Rechte zog B. neben Literatur über den Gallikanismus Bestimmungen aus den eidg. Bünden heran. Er stützte sich vornehml. auf das gesch. Herkommen. Mit dieser von Papst Clemens XIII. 1769 auf den Index gesetzten Schrift erregte B. Aufsehen in der Eidgenossenschaft und löste eine Bewegung aus, die weit ins 19. Jh. hinein wirkte.Unter den spätern Schriften des Historikers B. gehören die "Hist., Topograph. und Oekonom. Merkwürdigkeiten des Kt. Luzern" (1785-89) zu den besten Leistungen. In den Rahmen seiner pädagog. Bemühungen einzureihen ist die "Portrait-Gallerie merkwürdiger Luzerner", eine Bildersammlung von Persönlichkeiten aus Staat, Kirche und Kultur. B. schenkte sie später der Stadt, die sie fortsetzte. Seine Anstrengungen, in der Heimatstadt eine öffentl. Bibliothek zu schaffen, wurden erst 1809 mit der Abtretung seiner gesamten Schweizer Bibliothek an die Stadt verwirklicht. Zusammen mit seinen handschriftl. Kollektaneen entstand daraus die Bürgerbibliothek» (HLS).